Weniger Arbeitslose als vor einem Jahr

Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember 2014 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 110.000 auf 2,764 Millionen gesunken. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Arbeitslosen hingegen: Gegenüber November waren im letzten Monat des Jahres 2014 47.000 mehr Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote stieg entsprechend um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Eine Zunahme sei im Dezember üblich, der Anstieg sei dieses Mal allerdings geringer ausgefallen als in den letzten Jahren, teilte die BA weiter mit. Im Jahresdurchschnitt 2014 waren in Deutschland 2.898.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren damit 52.000 Menschen weniger arbeitslos. Im Jahr 2014 wird damit zusammen mit 2012 der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit nach 1991 erreicht. „Trotz geringer wirtschaftlicher Impulse hat sich der Arbeitsmarkt positiv entwickelt. 2014 waren weniger Menschen arbeitslos als ein Jahr zuvor, Beschäftigung und Einstellungsbereitschaft der Betriebe sind gewachsen“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise mit Blick auf die Zahlen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Region

Aufgrund der milden Witterung in den Wochen vor Weihnachten ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda (Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Landkreis Fulda) im Dezember – entgegen dem normalerweise in den Wintermonaten üblichen Trend – kaum angestiegen. Aktuell sind insgesamt 6.435 Menschen arbeitslos gemeldet – 18 mehr als im November. „Vom leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber November waren Männer im Bereich der Arbeitslosenversicherung sowie ältere Arbeitslose über 50 Jahre betroffen. Trotz der gemäßigten Temperaturen haben vorwiegend Menschen aus dem Baugewerbe ihren Arbeitsplatz verloren“, erklärt Hatice Dogan, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda. Sie weist auf die Möglichkeit für Betriebe aus dem Bau- und Baunebengewerbe hin, Saison-Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur zu beantragen, um die Wintermonate zu überbrücken und sich ihre qualifizierten Mitarbeiter weiterhin zu sichern. Die Zahl der Erwerbslosen, die bei der Arbeitsagentur gemeldet waren, nahm um 78 (+3,1 Prozent) auf 2.558 zu; die Jobcenter der Landkreise verzeichneten hingegen einen Rückgang um 60 (-1,5 Prozent) auf 3.877. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 302 (-4,5 Prozent) abgenommen. Die Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 3,6 Prozent.

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im Dezember

Insgesamt waren zum Stichtag 174.185 arbeitslose Frauen und Männer bei den Agenturen für Arbeit in Hessen registriert. Das waren lediglich 53 Personen (0,0 Prozent) mehr als im November und 2,1 Prozent (3.663) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum November konstant bei 5,4 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote noch bei 5,6 Prozent. Saisonbereinigt gab es gegenüber dem Vormonat eine Veränderung um minus 2.000. Im Jahresdurchschnitt waren in Hessen im Jahr 2014 184.378 (2013: 185.612) Menschen arbeitslos gemeldet. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im Dezember auf 231.845 Personen. Das waren 4.139 weniger als vor einem Jahr. Im Dezember profitierten weiterhin vor allem Frauen von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Ihre Zahl sank binnen eines Monats um 791 (Männer +844) auf 81.732. Die Jugendarbeitslosigkeit sank zum Vormonat um 1,1 Prozent auf insgesamt 15.112 arbeitslose junge Frauen und Männer, 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vorjahr weisen fast alle Personengruppen einen Rückgang auf: Männer (-2,4 Prozent), Frauen (-1,7 Prozent), Ältere (-0,2 Prozent), Langzeitarbeitslose (-0,3 Prozent). Eine Ausnahme bilden Ausländer, ihre Zahl stieg zum Vorjahr um 5,2 Prozent an. Gemessen an allen Arbeitslosen blieben die Anteile von Älteren, Langzeitarbeitslosen und Ausländern in Hessen hoch. Im Dezember waren 38,2 (66.561) Prozent aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos, 31,9 Prozent (55.555) älter als 50 Jahre sowie 29,4 Prozent (51.197) ohne deutschen Pass. +++ fuldainfo