Weiter zu viel Ammoniak in der Landwirtschaft

673.000 Tonnen gelangten in die Umwelt

In der deutschen Landwirtschaft fällt nach wie vor zu viel Ammoniak an. Im Jahr 2017 gelangten mehr als 673.000 Tonnen in die Umwelt, teilte das Umweltbundesamt auf Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit. Als Hauptverursacher gilt laut Bundesumweltministerium mit 95 Prozent die Landwirtschaft, hier besonders die Tierhaltung. Bis 2030 muss der Ausstoß um gut 188.000 Tonnen gesenkt werden, dazu hat sich Deutschland auf europäischer Ebene verpflichtet. Ansonsten könnte ähnlich wie bei Nitrat ein EU-Vertragsverletzungsverfahren drohen, teilte das Ministerium mit. Umweltministerin Svenja Schulze sagte der NOZ, Ammoniak sei ein „erhebliches Problem für Umwelt und Gesundheit“. Der Stoff kann unter anderem Ökosysteme schädigen. Die Ursache liege wie bei Nitrat vor allem in einer Überdüngung von Äckern und der intensiven Tierhaltung, so Schulze. „Ich setze mich daher für weniger Massentierhaltung ein“, sagte die SPD-Politikerin. Sie verwies auf die Förderung ökologisch wirtschaftender Betriebe. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, zeigte sich vor dem Bauerntag in Leipzig indes optimistisch, dass eine Reduzierung gelingt. Die verschärfte Düngeverordnung und das vor einigen Wochen von der Bundesregierung verabschiedete nationale Luftreinhalteprogramm würden zu einem deutlichen Rückgang führen, sagte er der Zeitung. Wichtig sei aber, dass die Umsetzung der Maßnahmen „den Strukturwandel nicht noch weiter verschärft“, so Krüsken. Im Luftreinhalteprogramm der Regierung sind unter anderem verbesserte Lagertechnik für Gülle sowie eine umweltschonendere Ausbringung von Dünger vorgesehen. +++