Wanderausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ in Fulda eröffnet

Philipp Ebert sieht an Schulen ein großer Bedarf der Thematisierung  

Fulda. Am Montag ist im Hochschulzentrum Fulda Transfer in Fulda die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ eröffnet worden. Die Wanderausstellung des Landesbüros Hessen der Friedrich-Ebert-Stiftung für politische Bildung wird bis zum 18. Mai 2018 an verschiedenen Fuldaer Schulen zu besuchen sein. Auf etwa 40 Quadratmetern thematisiert sie auf 16 Tafeln verschiedene Erscheinungsformen von Rechtsextremismus und leuchtet diese aus unterschiedlichen Perspektiven aus. Sie eignet sich daher gut als didaktische Ergänzung im Schulunterricht. Die Ausstellung ist für Jugendliche ab einem Alter von 14 Jahren geeignet und kann durch Führungen, didaktisches Begleitmaterial sowie Begleitveranstaltungen unterstützt werden.

Grußworte zur Eröffnung sprachen neben Simon Schüler von der Friedrich-Ebert-Stiftung und Martin Uebelacker vom „Bündnis Fulda stellt sich quer e.V.“ Sabine Waschke MdL, Abgeordnete des Hessischen Landtags im Wahlkreis Fulda Nr. 15 (Fulda II) und Kandidatin für die Hessische Landtagwahl am 28. Oktober sowie Philipp Ebert, Vorsitzender der Jusos im SPD-Unterbezirk Fulda und Kandidat für die 20. Hessische Landtagwahl im Wahlkreis Fulda Nr. 14 (Fulda I). Nicht anwesend auf der Veranstaltung zur Eröffnung war Fuldas Oberbürgermeister, Dr. Heiko Wingenfeld. Ihn vertrat die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Katharina Roßbach. Als Hauptreferent fungierte der Sozialwissenschaftler Manuel Glittenberg (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik). Besondere Grußworte galten der ehemaligen Abgeordneten im Europäischen Parlament, Barbara Weiler, sowie dem SPD-Fraktionsvorsitzenden in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung, Jonathan Wulff. Durch die Veranstaltung führte Bernhard Lindner.

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, der politische Extremismus wendet sich gegen ihre Grundbausteine. Wie bekämpft man erfolgreiche Rechtsextremismus? Wie stärkt man Demokratie? Mit Fragen wie diesen setzt sich die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ auseinander.

Sabine Waschke MdL betonte in ihrem Grußwort, dass es gerade heute, in der schnelllebigen Zeit, die von digitalen Medien geprägt ist, einmal mehr wichtiger ist, ein klares Zeichen für die Demokratie zu setzen. Dies sagte sie auch vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse im osthessischen Oberzentrum sowie in Anbetracht der Tatsache, dass Fulda bei der Bundestagswahl vergangenen September als die Stadt mit den meisten AfD-Stimmen hervorgegangen war. Lob hatte Waschke für die von Generalvikar Prof. Dr. Stanke abgegebene Stellungnahme bezugnehmend auf den Wahlslogan des heimischen AfD-Politikers, Martin Hohmann, der im Kontext der Bundestagswahl mit dem Wahlspruch „Meine Nächsten sind nicht die jungen Männer aus Afrika“ warb, gefunden.

Ein großer Bedarf an Schulen, auf die derzeit immens fortschreitende Verbreitung von rechtsextremistischem Gedankengut hinzuweisen und damit einhergehend gezielt Aufklärungsarbeit zu betrieben, besteht nach Auffassung von Philipp Ebert, der seine Ausführungen mit seinen eigenen Erfahrungen und Auseinandersetzung mit dieser Problematik untermauerte. Ein Schritt in die richtige Richtung könne die Darbietung der Inhalte, wie sie die Ausstellung ‚Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen‘ zeigt, sein. Ebert dankte Simon Schüler als Verantwortlicher Sprecher der Friedrich-Ebert-Stiftung im Kontext der Ausstellung und Befürworter, die Ausstellung in Fulda zu zeigen.

Martin Uebelacker bedankte sich gestern im Namen des Fuldaer Bündnisses bei der Friedrich-Ebert-Stiftung für die Ausarbeitung des Konzeptes sowie bei der Hochschule Fulda, in deren Räumlichkeiten die Ausstellung eröffnet werden konnte.

Sechs Schulen im Landkreis Fulda sind mit dem Prädikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet. In drei von ihnen wird die Ausstellung in den kommenden vier Wochen gezeigt werden. Gastgeber der Ausstellung dürfen damit die Biebertalschule in Hofbieber, die Rabanus-Maurus-Schule Fulda (Domgymnasium) und die Richard-Müller-Schule Fulda sein.

Martin Uebelacker dankte Barbara Weiler, die als „sehr aktives Vereinsmitglied“ im Fuldaer Bündnis sich im Vorfeld dafür einsetzte, dass die Ausstellung an den jeweiligen Schulen gezeigt werden kann. Nebenstehend nutzte er den gestrigen Rahmen, um auf die neue Kampagne des Bündnisses „Ich bin Fulda- weltoffen, bunt und tolerant!“ hinzuweisen, mit der die Intention der Ausstellung auf Fulda runtergebrochen- und regionalisiert werden soll.

In seinem sehr wissenschaftlichen, über 45-minütigen Diskurs „Rechtsextremismus – aktuelle Erscheinungsformen, kritische Perspektiven & demokratische Handlungsoptionen“ referierte der Sozialwissenschaftler Manuel Glittenberg über die unterschiedlichen Formen von Rechtsextremismus, seine Entstehung und Abwandlungen.  Die Wanderausstellung kann in Fulda realisiert werden durch die Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Vereins „Bündnis Fulda stellt sich quer“. +++ jessica auth