Walter-Lübcke-Demokratie-Preis 2024 verliehen

Verleihung im Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt

Bei der Preisverleihung. Foto: HMdI

Zum ehrenden Andenken an Walter Lübcke, dem ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten, stiftete Volker Bouffier Ende 2019 den Walter-Lübcke-Demokratie-Preis. Dieser Preis ehrt Persönlichkeiten und Institutionen, die sich besonders für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie engagieren. Heute zeichnete Innenminister Roman Poseck die Journalistin Natalie Amiri, die Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ und die Darmstädter Geschichtswerkstatt aus.

Bei der Verleihung im Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt sagte Roman Poseck꞉ „Unsere Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Das zeigt sich leider täglich. Gerade jetzt sind mutige Menschen nötig, die sich für unsere demokratischen Werte einsetzen. Walter Lübcke verteidigte mit klarer Haltung und Einsatz die Grundwerte unserer Demokratie. Sein Mord bleibt ein Auftrag an uns, für ein friedliches Miteinander, Respekt und gegen Hetze und Hass einzutreten. In Zeiten zunehmender Radikalisierung extremer Kräfte müssen wir unsere Werte verteidigen. Es braucht Haltung, Mut und eine klare Abgrenzung zu Extremismus. Die heutigen Preisträger setzen ein klares Signal für Menschlichkeit, Toleranz und Vielfalt.“

„Ich freue mich, den dritten Walter-Lübcke-Demokratie-Preis an Natalie Amiri, „Offen für Vielfalt” und die Darmstädter Geschichtswerkstatt zu verleihen. Diese Preisträger repräsentieren eindrucksvoll die Werte von Walter Lübcke. Ihr Engagement trägt maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.“

Natalie Amiri setzt sich für Freiheit und Menschenwürde ein

„Es ist mir eine große Ehre, heute die Journalistin Natalie Amiri mit dem Walter-Lübcke-Preis zu würdigen. In weltpolitischen Großlagen braucht es Menschen, die Konflikte vermitteln und eine klare Stimme für Dialog und Respekt erheben. Natalie Amiri ist eine mutige Journalistin, die den Menschen eine Stimme gibt, deren Wunsch nach Demokratie oft in iranischen oder afghanischen Gefängnissen endet“, sagte Roman Poseck in der Laudatio. „Sie stellt unbequeme Fragen, spricht unbeantwortete Themen an und setzt sich unter Gefahr für schwierige Inhalte ein. Besonders bei den Freiheitsbestrebungen iranischer Frauen schafft sie eine Brückenfunktion in unsere Gesellschaft. Sie rüttelt wach und setzt sich für die Demokratiebestrebungen mutiger Frauen ein. Ihr Engagement beschränkt sich nicht auf klassische Medien. Sie gestaltet den öffentlichen Diskurs auch in sozialen Medien. Ihre Arbeit fördert das demokratische Gespräch, überwindet Barrieren und schafft einen Raum, in dem sich jeder gehört fühlen kann.“

Natalie Amiri wurde 1978 in München geboren. Sie ist Tochter eines iranischen Vaters und einer deutschen Mutter. Die Diplom-Orientalistik- und Islamwissenschaftlerin arbeitete ab 2007 als Korrespondentin der ARD in Teheran und später in Istanbul, Athen und Rom. Seit 2014 moderiert sie den „ARD-Weltspiegel“ und das BR-Europa-Magazin „Euroblick“. Von 2015 bis 2020 leitete sie das ARD-Büro in Teheran.

„Offen für Vielfalt“ – Kasseler Bündnis für Vielfalt und gegen Ausgrenzung

Die Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ erhält den Walter-Lübcke-Preis für ihren Einsatz für Demokratie und Offenheit. Das Bündnis aus über 35 Organisationen setzt sich in Kassel und Nordhessen für Respekt und demokratische Werte ein und kämpft gegen Ausgrenzung.

„Die Initiative steht für mehr als Worte. Sie fördert durch Projekte, Veranstaltungen und Kampagnen den Dialog und Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Damit leistet sie einen bedeutenden Beitrag, Vielfalt als Bereicherung zu begreifen. Mit Aktionen wie dem Wettbewerb ‚Vielfalt-Verstärker‘ und dem ‚Demokratie-Mobil‘ bringt sie ihre Botschaft in die Öffentlichkeit. Sie zeigt Haltung für eine tolerante Gesellschaft. Gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Kassel erinnert die Initiative jährlich an die Ermordung Walter Lübckes und sein Engagement gegen rechtsextreme Hetze. Rechtsextremismus ist die größte Bedrohung für unsere Demokratie. Der feige Mord an Walter Lübcke zeigt dramatisch, wozu Rechtsextreme fähig sind. Ich habe die Initiative im Kampf gegen Hasskriminalität kennengelernt und bin von ihrem Engagement für eine demokratische Kultur überzeugt.“ +++

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