Wärmerekord: Forscher mahnt rasches Umsteuern in Klimapolitik an

Die Reduktion von 80 bis 95 Prozent des CO2-Ausstoßes bis 2050 reicht nicht mehr aus

Berlin. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung mahnt angesichts des jüngsten globalen Wärmerekords einen schnellen Wandel in der Klimapolitik an. Der Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) zeige: „Es wird von Jahr zu Jahr dringender, den Ausstoß von Treibhausgasen rasch zu stoppen“, sagte Rahmstorf dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Wir haben nur noch sehr wenig Zeit. Wenn wir weltweit auf dem jetzigen Niveau der CO2-Emissionen bleiben, hätten wir schon in acht Jahren so viel emittiert, dass wir damit das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimagipfels überschreiten.“ Rahmstorf fordert die Bundesregierung auf, ihre Klimaziele zu revidieren. „Die Reduktion von 80 bis 95 Prozent des CO2-Ausstoßes bis 2050 reicht nicht mehr aus, da muss nachgebessert werden. Die Wende muss jetzt passieren. Das ist nicht unrealistisch, seit drei Jahren stagniert der globale CO2-Ausstoß. Die Klimaziele sind erreichbar, aber der politische Wille muss vorhanden sein.“ Die WMO hatte zuvor mitgeteilt, dass 2016 weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 140 Jahren war. Die Temperaturen lagen im Durchschnitt 0,06 Grad Celsius über den Werten des bisherigen Rekordjahres 2015. +++