Vom Gründerpreisträger zu Pleite-Gastronomen

Die GHC ist derzeit zahlungsunfähig

Mario-Sebastian Fertig

Mit großen Worten sind 2016 zwei „Gastronomen“ gestartet. Diese wollten das Wirtshaussterben auf dem Land beenden. Nun ist das Konzept – mit dem sie den Hessischen Gründerpreis gewannen, selbst beendet. Nach der insolvenzen HOWA Management GmbH ist nun auch die Gastronomie im Hessenpark insolvent. Die Zusammenarbeit zwischen dem Freilichtmuseum und dem Gastronomie-Betreiber GHC hat ganze sieben Monate gedauert. Die Firma mit Sitz in Bad Homburg steht vor dem Aus.

Mit der „HOWA Management GmbH“ wollten Fertig und Krause die ländliche Gastro-Szene aufmischen. Es wurden damals leerstehende Landgasthöfe wie der Talblick auf dem Hoherodskopf im Vogelsberg, die Guckai-Stuben und der Ziegelhof in Poppenhausen, die Krone/Post sowie die Stadthalle und das Schlossbräu in Gersfeld in der Rhön gepachtet, dies alles innerhalb nur weniger Monate.

Ernsthafte gesundheitliche Probleme zwängen Geschäftsführer Mario-Sebastian Fertig, sein Engagement in Neu-Anspach und im Bad Homburger Kulturbahnhof nun aufzugeben. So ging es aus einer Pressemitteilung, die der Hessenpark vor zwei Wochen veröffentlicht hat, hervor. Der Hessenpark selbst hatte Fertig beziehungsweise der GHC gekündigt. Offenbar hatte man bemerkt, wie es hinter den Kulissen tatsächlich aussah. Die GHC ist derzeit zahlungsunfähig.

Stephan Thomas Krause zog sich schon bei der „HOWA-Pleite“ aus der gemeinsamen Firma mit Fertig zurück. Aus gesundheitlichen Gründen, wie es damals in einer Presseerklärung hieß. Fertig aber wollte seine hochtrabenden Pläne noch nicht beerdigen. Anfang 2017 hatte er eine Schwestergesellschaft der HOWA GmbH gegründet, die von der Insolvenz nicht betroffen ist. Die HOWA Services OHG benennt er später in GHC Services OHG um – der neue Name klang nicht so nach Pleite. Wie uns Fertig in einem Gespräch nach der Howa-Pleite sagte, habe man noch Großes vor. Nun sind viele Mitarbeiter in Schwierigkeiten geraten. +++