Volkswagen stellt nach Ostern Pläne für Produktionsstart vor

Hochlauf in Europa soll parallel und solidarisch erfolgen

Der Beschaffungsvorstand im Volkswagen-Konzern, Stefan Sommer, hat angekündigt, dass der Wolfsburger Automobilkonzern in den Tagen nach Ostern seine Pläne für das Hochfahren der Produktion vorstellen wird. „Die Planung für den Wiederanlauf wird ausgearbeitet“, sagte Sommer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Man werde sie „nach Ostern vorstellen“. Alles hänge aber stark an den Vorgaben der Politik und wann sie plane, „das öffentliche Leben wieder hochlaufen zu lassen“.

Volkswagen selbst werde aber „schon bald mit einer klaren Vorstellung kommen, wann die Werke wieder hochgefahren werden, wie die Lieferketten wieder anlaufen“, so der VW-Beschaffungsvorstand weiter. Dazu müssten zunächst die Lieferketten wieder aufgebaut werden und gleichzeitig müsse „auch die Nachfrage wieder da sein“. Für einen Neustart in Deutschland und Europa reicht es nach Ansicht des Volkswagen-Managers nicht aus, allein die Autohäuser und die Zulassungss tellen wieder zu öffnen. „Es braucht Investitionen in die Industrie, und es braucht Investitionen in das Konsumverhalten“, sagte Sommer. Dies werde sogar noch dringender notwendig sein als nach der internationalen Finanzkrise 2008/2009. Als Voraussetzung für den schrittweisen Start der Produktion erwartet der VW-Beschaffungsvorstand einheitliche Regelungen der EU. „Vor allem auf der Lieferantenseite ist die europäische Koordinierung erforderlich“, sagte er. Wenn ein wichtiges Teil aus Italien fehle, könne man „die Autos nicht fertig bauen.“

Wichtig sei, dass der Hochlauf in Europa parallel und solidarisch erfolge. „Wir brauchen die Zulieferindustrie in Italien, Spanien und Osteuropa“, so der VW-Manager weiter. Er schlug deswegen vor, in der Coronakrise einheitliche Schutzmaßnahmen für die Industriebeschäftigten in Europa zu schaffen. „Wenn wir es schaffen würden, einen einheitlichen Schutzstandard für die Industrie in den EU-Ländern zu definieren und dann sagen, Betriebe, die diesen Standard anwenden, die dürfen auch produzieren, gäbe das Planungssicherheit“, sagte Sommer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Dann könne die Autoindustrie kontrolliert über das Lieferantennetz sicherstellen, dass sie wieder beliefert werde. Der Manager wies darauf hin, dass der Volkswagen-Konzern aus ungefähr 8.000 Produktionsstandorten in Europa Teile für seine Fahrzeugproduktion beziehe. „In der hoch vernetzten Autoindustrie kann Europa nur gemeinsam wieder starten und langfristig bestehen“, so Sommer. +++