Vogelsbergkreis: Sitzung des Kreis-Seniorenbeirats

Lauterbach. Bei der jüngsten Sitzung des Kreis-Seniorenbeirats stand ein Bericht der Fachstelle „Gesundheitliche Versorgung“ auf der Tagesordnung. Auch zu den Mobilitätsprojekten im Kreis erhielten die Beiratsmitglieder aktuelle Informationen. Für die nächste Sitzung schlug Vorsitzender Landrat Görig das Thema „Alter und Führerschein“ vor – der Seniorenbeirat will der Frage nachgehen, ob ältere Menschen im Straßenverkehr tatsächlich ein besonderes Risiko darstellen und wie man unabhängig vom Alter seine Fahrtüchtigkeit testen lassen kann. Dazu wird ein Fachmann der Fahrerlaubnisbehörde eingeladen.

Dr. Sigrid Stahl von der Fachstelle „Gesundheitliche Versorgung“ im Vogelsbergkreis berichtete dem Kreis-Seniorenbeirat über die erwartete Entwicklung der ärztlichen Versorgung und über die Maßnahmen, die ergriffen worden sind, um diesem Trend entgegen zu wirken. „Von insgesamt 72 Hausärzten im Kreis sind heute 56 älter als 50 Jahre. Auch wenn man nicht genau voraussagen kann, wann ein Arzt seine Praxis aufgibt, ist demnach ein hoher Wiederbesetzungsbedarf zu erwarten.“

Die Arbeit der Fachstelle zielt darauf ab, junge engagierte Medizinerinnen und Mediziner mit verschiedenen Angeboten für den Vogelsbergkreis zu gewinnen. Dazu gehört die Ansprache von Medizinstudierenden, die ein Praktikum bei niedergelassenen Allgemeinmedizinern absolvieren können, ebenso wie das Werben für das praktische Jahr. Eine wesentliche Säule zur Akquise von Medizinern stellt der Weiterbildungsverbund dar, bei dem junge Mediziner ihre Facharztweiterbildung zum Allgemeinmediziner durchlaufen können. „Schon vier Weiterbildungsassistentinnen machen im Verbund ihre Facharztausbildung, ein weiterer kommt im Spätsommer hinzu, und es gibt schon drei neue Anfragen“, so Frau Dr. Stahl.

Nachfragen der Beiratsmitglieder zu örtlichen Initiativen oder geplanten Ärztehäusern und Gesundheitszentren zeigten das große Interesse an dieser Thematik. „Es macht keinen Sinn, dass Gemeinden in Konkurrenz zueinander treten. Wir müssen diese Fragen kreisweit angehen und bedarfsgerecht planen – Gemeinden übergreifend und vielleicht auch über Kreisgrenzen hinaus“, so Landrat Görig.

Matthias Sebald vom Amt für den ländlichen Raum und Daseinsvorsorge berichtete zum aktuellen Sachstand in Sachen Elektromobilität. In Gemünden und Lautertal wollen Bürger demnächst jeweils ein Elektroauto gemeinsam nutzen und Car-Sharing betreiben. In Schotten wird dem Nachbarschaftshilfeverein ein Elektroauto zur Verfügung stehen. Aktive des Vereins können dann für ihre Einsätze auf das E-Auto zurückgreifen. Darüber freut sich auch Erhard Habelt, Seniorenbeiratsmitglied aus Schotten und Vorsitzender des Seniorentreffs: „An zwei Tagen in der Woche soll es vom Seniorentreff eingesetzt werden, um Besucher ohne Fahrmöglichkeit abzuholen und wieder nach Hause zu bringen.“ +++ fuldainfo