Vogelsberger Lebensräume: Mit Doppelspitze in die Zukunft

Ich bin begeistert von der Chance

Vier Protagonisten - ein Team: Mit Geschäftsführer Mathias Rauwolf, Stiftungsratsvorsitzendem Dr. Gerhard Schlitt und der neuen Doppelspitze bestehend aus Roland Bamberger (li.) und Tobias Rübbert (re.) ist die Vogelsberger Lebensräume gGmbH für die Zukunft gut aufgestellt. Foto: privavt

Die Vogelsberger Lebensräume gGmbH – kurz VLR – bekommt eine doppelte Führung. Roland Bamberger (62) und Tobias Rübbert (42) leiten jetzt gemeinsam die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Eichhof-Stiftung Lauterbach. Das ist nötig, weil es mehr gesetzliche Vorgaben gibt, neue Angebote dazukamen und die Jugendhilfe komplexer wurde – das schafft neue Herausforderungen.

Roland Bamberger erklärt: „Wir möchten unser Angebot für Menschen mit psychischen Problemen ausbauen, darum brauchen wir mehr Kapazitäten für große Aufgaben.“ Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinem jungen Kollegen. Dieser hat viel Erfahrung in der Jugendhilfe, arbeitet seit vielen Jahren bei den VLR und kennt die Strukturen sowie Mitarbeiter gut.

Tobias Rübbert sieht die zukünftige Zusammenarbeit als Möglichkeit, um auch in anderen Führungsebenen optimale Strukturen zu schaffen. Er sagt, es gehe nicht um einen Generationswechsel. Auch die hessenweite Vernetzung der VLR mit anderen Fachstellen und die Vorstandsarbeit seines Co-Leiters in der LAG Wohnen in Hessen – ein Fachverband für soziale Teilhabe – sind wichtig für die Entwicklung. Er selbst ist Fachmann für das Projekt „Hilfen unter einem Dach“ (HueD), das einige freie Jugendhilfeträger und der Vogelsbergkreis starteten. Die VLR setzt es im Jugend- und Familienhaus „Alte Gärtnerei“ um. Es ist einzigartig in der Kinder- und Jugendhilfe und ein Leuchtturmprojekt, das dem Vogelsbergkreis bundesweite Aufmerksamkeit bringt.

Das neue Leitungsteam achtet darauf, dass nicht die Menge, sondern die fachlichen Inhalte im Vordergrund stehen. Auch Netzwerke sollen gepflegt und neue Verbindungen aufgebaut werden. Nach über 30 Jahren bietet die VLR heute zwei Regionalzentren in Lauterbach zudem Alsfeld. Dort gibt es psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, aufsuchende Unterstützung, zwei Wohnhäuser und begleitetes Wohnen in Familien. Dazu kommen Tagesstätten, Angebote für Menschen mit Suchtproblemen – in Zusammenarbeit mit dem Beratungszentrum Vogelsberg – und Jugendhilfe.

Roland Bamberger sagt mit einem Augenzwinkern: „Ich bin begeistert von der Chance, durch neuen Input der nächsten Generation andere Sichtweisen zu bekommen.“ So verpasse er die Zeichen der Zeit nicht, weil er sich nicht mühsam in jüngere Menschen hineindenken muss. Tobias Rübbert ergänzt: „Es gibt immer ein anderes sozialarbeiterisches Vorgehen. Wir brauchen Zeit neben Kapazitäten, um den Wandel der Gesellschaft in unserem Arbeitsfeld mitzugestalten oder rechtliche Änderungen des Bundesteilhabegesetzes zielorientiert umzusetzen.“ In der neuen Zusammenarbeit auf Leitungsebene profitieren sie von ihrer individuellen Erfahrung. Durch gemeinsamen Austausch schaffen sie nahtlose Übergänge, was den betreuten Menschen und den Mitarbeitern im Team zugutekommt. Tobias Rübbert sagt, alle Leitungsstrukturen wurden verändert und neu aufgestellt, weil viele erfahrene Fachkräfte in Rente gingen.

Die Vogelsberger Lebensräume haben zwei Hauptbereiche: die Eingliederungshilfe für Erwachsene und die Jugendhilfe. Eine neue Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt kam hinzu, für die die VLR vom Vogelsbergkreis den Zuschlag erhielt. Dr. Gerhard Schlitt, der Stiftungsratsvorsitzende der Eichhof-Stiftung Lauterbach, lobt die Weitsicht im Team und die Breite des Angebots. Er sagt: „Die Vorteile der doppelten Führung sind klar. Aufgabenbereiche werden aufgeteilt, um schnellere Entscheidungen zu treffen.“ Die Kombination aus Erfahrungen als auch Kompetenzen mache die Vogelsberger Lebensräume flexibler, innovativer, vielseitiger und damit zukunftssicher. Mathias Rauwolf, der Geschäftsführer der gGmbH, sieht die doppelte Führung für die nächsten Jahre als beste Wahl, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Er vertraut auf die hervorragende Zusammenarbeit und die volle Unterstützung der beiden neuen Leiter. +++


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