Vogelsberger Grüne für schnellere Arbeitsvermittlung geflüchteter Menschen

Einzelfälle extremer Ereignisse werden in den Medien groß diskutiert

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Vogelsbergkreis beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie geflüchtete Menschen schneller in Arbeit vermittelt werden können. „Leider werden geflüchtete Menschen häufig in den Medien verzerrt dargestellt und dann von der Bevölkerung auch so wahrgenommen“, sagt Cornelia Bothe, stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion. „Das hängt damit zusammen, dass Einzelfälle extremer Ereignisse in den Medien groß diskutiert werden, während über den Normalfall, dass geflüchtete Menschen friedlich unter uns leben, eben nicht berichtet wird.“

Bei einer näheren Beschäftigung mit dem Alltag der Geflüchteten werde deutlich, welche großen bürokratischen Hindernisse der Aufnahme einer Arbeit oft im Weg stehen. Dazu zählten die Formalia zur Anerkennung von Zeugnissen, die Hindernisse beim Spracherwerb wie ein Mangel an Sprachkursen und sehr lange Bearbeitungszeiten bei den entsprechenden Behörden. „Manchmal sitzen geflüchtete Menschen verzweifelt in ihren Unterkünften, weil sie nicht arbeiten dürfen, und müssen sich dann noch anhören, sie seien faul“, so Bothe. Fraktionsvorsitzender Dr. Udo Ornik ergänzt: „Aufgrund der anstehenden Verrentung geburtenstarker Jahrgänge ist unsere Gesellschaft auf Zuwanderung angewiesen. Mit den Geflüchteten besteht die Chance, die entstehende Lücke zu schließen und den Menschen neue Perspektiven zu bieten.“

Auf Antrag der Grünen hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass im Sozialausschuss vorgestellt werden soll, welche Maßnahmen die Kommunale Vermittlungsagentur in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit im Kreis ergriffen hat und noch ergreifen wird, um geflüchtete Menschen schneller in Arbeit zu bringen. „Wir Grünen freuen uns darauf, dass es mit der Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge jetzt auch im Vogelsbergkreis schneller vorangehen soll, ganz im Sinne des Jobturbo-Programms von Arbeitsminister Heil, und dass darüber bald berichtet werden wird“, sagt Bothe und ergänzt: „Es ist wichtig, das Thema mehr in die Öffentlichkeit zu bringen, neue Möglichkeiten zu erkennen und diese auch zu nutzen. Eine schnelle Umsetzung erwarten wir dann auch von unseren Behörden.“ +++ pm


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