Vier Prozent weniger Studienanfänger im Corona-Jahr

Außergewöhnlich starker Rückgang

Im Studienjahr 2020 haben sich 488.600 Studienanfänger erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule immatrikuliert. Das waren 20.100 beziehungsweise vier Prozent weniger als im Studienjahr 2019, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Mittwoch mit. Die Zahl der ausländischen Studierenden im ersten Hochschulsemester ging gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 99.400 zurück.

Gleichzeitig stieg die Zahl der deutschen Studierenden im ersten Hochschulsemester um zwei Prozent auf 389.200. Der außergewöhnlich starke Rückgang der ausländischen Studienanfänger ist maßgeblich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, in deren Folge eine Studienaufnahme an einer deutschen Hochschule für Studierende aus dem Ausland erheblich erschwert war. Das zeigen auch die endgültigen Ergebnisse zum Sommersemester 2020. Danach sank die Zahl der Bildungsausländer um 29 Prozent, die Zahl der Bildungsinländer dagegen nur um acht Prozent im Vergleich zum Sommersemester 2019.

Bei den Bildungsinländern wirkt sich das zum 1. Januar 2000 geänderte Staatsangehörigkeitsrecht aus, nach dem ein Kind ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit bei der Geburt erwirbt, wenn ein Elternteil seit acht Jahren rechtmäßig in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt. Bildungsinländer sind Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ihre Hochschulzugangsberechtigung aber in Deutschland erworben haben. Bildungsausländer haben diese dagegen im Ausland erlangt. +++