Im Hessischen Justizministerium sind am 7. November 2025 die Preise der Landesinitiative „Aktion Generation – lokale Familien stärken“ verliehen worden. Bei der feierlichen Veranstaltung wurden insgesamt vier Hauptpreise und zwei Anerkennungen vergeben. Den zweiten Platz sicherte sich die Vereinsgemeinschaft Rothemann e.V. mit ihrem Projekt „BürgerWERKstätte Rothemann – Engagement neu gedacht“. Das Projekt wurde mit einem Preisgeld von 12.500 Euro gewürdigt.
Die Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, Diana Stolz, überreichte die Urkunde an Oskar Kanne, den ersten Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft, sowie an Klaus Mölter, Schriftführer und Mitinitiator des eingereichten Konzepts. In ihrer Laudatio hob Stolz die besondere Bedeutung des Projekts für den ländlichen Raum hervor: „Mit der Auszeichnung der ‚BürgerWERKstätte Rothemann – Engagement neu gedacht‘ würdigen wir ein Projekt, das bürgerschaftliches Engagement im ländlichen Raum innovativ und generationsübergreifend neu definiert. (…) Hier entsteht ein dritter Ort – kein Bürgerhaus, kein Wohnzimmer, sondern ein Ort dazwischen, an dem man einfach sein und an dem Ideen wachsen dürfen.“
Die BürgerWERKstätte Rothemann befindet sich seit der Fertigstellung des Gebäudes im September 2024 in der aktiven Umsetzungsphase. Seitdem hat sie sich zu einem lebendigen Treffpunkt für Begegnung, Beteiligung und nachbarschaftliches Miteinander entwickelt. Vor der Preisübergabe zeigte ein Videoeinspieler Eindrücke aus Rothemann, der Mitte Oktober von einem Filmteam der Pressestelle des Ministeriums aufgenommen worden war. Der Beitrag dokumentierte unter anderem das regelmäßige nachbarschaftliche Treffen „Wochenteiler“, bei dem Menschen unterschiedlicher Generationen zusammenkommen.
Mit dem Konzept der BürgerWERKstätte verfolgt die Vereinsgemeinschaft Rothemann die Idee eines gemeinschaftlich gebauten und getragenen Hauses direkt neben dem Bürgerzentrum. Der Raum soll Beteiligung, Begegnung und kreative Mitgestaltung ermöglichen und damit eine neue, offene Infrastruktur für Engagement schaffen – niedrigschwellig und generationenverbindend.
Die Finanzierung des Projekts erfolgte zu gleichen Teilen aus verschiedenen Quellen. Die Nettobaukosten wurden zu 50 Prozent über LEADER-Fördermittel des Landes Hessen und der Europäischen Union gedeckt. Die Gemeinde Eichenzell stellte das Grundstück zur Verfügung, übernahm die Bauplanungskosten und beteiligte sich mit einem Zuschuss von zehn Prozent der Baukosten. Den verbleibenden Anteil finanzierte die Vereinsgemeinschaft Rothemann selbst – unter anderem durch Veranstaltungen wie den Rothemänner Biergarten, ein erfolgreiches Voting bei der RhönEnergie sowie durch die Unterstützung der Kolpingsfamilie Rothemann.
Besonders prägend für den Erfolg des Projekts war das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder und Unterstützer. Mehr als 2.300 Stunden freiwilliger Arbeit wurden in Bau, Organisation und Gestaltung investiert. Dieses Engagement gilt als zentrales Fundament der BürgerWERKstätte – und als sichtbares Zeichen für gelebten Zusammenhalt und aktive Mitgestaltung im ländlichen Raum. +++

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