Verwaltungsgericht Kassel weist Genehmigung für Windräder nahe Gersfeld ab

Nicht mit Eigenart und Schönheit der Rhön vereinbar

Kassel/ Gersfeld. Die erste Kammer des Verwaltungsgerichts Kassel hat zwei Klagen zur Errichtung und zum Betrieb von jeweils einer Windkraftanlage in der Rhön abgewiesen. Beide Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von je 149,38 m sollten im Biosphärenreservat Rhön nahe der Stadt Gersfeld errichtet werden. Das Regierungspräsidium Kassel lehnte beide Genehmigungsanträge im April bzw. Juli 2013 ab und führte zur Begründung u. a. aus, dass die geplanten Windkraftanlagen die besondere Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie den Erholungswert von Natur und Landschaft erheblich beeinträchtigen würden.

Die Hessische Rhön sei in ihrer landschaftlichen Ausprägung einzigartig. Die Errichtung von Windkraftanlagen in diesem unter besonderen Schutz stehenden Bereich verunstalte das Landschaftsbild. Ferner stünden den Vorhaben sowohl naturschutzrechtliche Bedenken im Hinblick auf die streng geschützten Vogelarten Rotmilan und Schwarzstorch als auch die Vorgaben des Landesentwicklungsplanes bzw. des in Aufstellung befindlichen Teilregionalplans Energie Nordhessen entgegen.

Die 1. Kammer ist diesen Erwägungen im Wesentlichen gefolgt und hat die Klagen vom Mai bzw. September 2013 abgewiesen. So sei die Errichtung von Windkraftanlagen im Biosphärenreservat Rhön mit der besonderen Eigenart und Schönheit der Rhön nicht vereinbar. Insbesondere sei zu berücksichtigen, dass eine der geplanten Anlagen (Standort Bergwiesen) in der besonders zu schützenden Pflegezone A des Biosphärenreservates Rhön errichtet würde, welche bereits aufgrund der Vorgaben des Landesentwicklungsplanes frei von der Nutzung der Windkraft zu halten sei.

Die geplante Windkraftanlage am Galgenberg wiederum unterschreite den vom Landesentwicklungsplan geforderten 1.000 m Abstand zu Siedlungsgebieten deutlich, da sich die Ortschaft Mosbach in nur ca. 440 m Entfernung befinde. Gegen die Urteile des Verwaltungsgerichts Kassel kann die Zulassung der Berufung beantragt werden. +++ fuldainfo