Die hessischen Minister Christian Heinz (Justiz) und Roman Poseck (Innen) haben in Wiesbaden einen dringenden Appell an den Bund gerichtet, endlich eine Versicherungspflicht für Elementarschäden einzuführen. Hintergrund sind die zunehmenden Extremwetterereignisse, die in den letzten Jahren vermehrt schwere Schäden verursacht haben, wie etwa die Flutkatastrophe im Ahrtal und das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg. Poseck betonte, dass die Menschen in solchen außergewöhnlichen Schadensfällen nicht alleine gelassen werden dürfen und eine Pflichtversicherung die Betroffenen finanziell erheblich entlasten würde.
Poseck machte dabei auf seine jüngsten Eindrücke aus dem vom Unwetter betroffenen Landkreis Kassel aufmerksam, wo er mit Betroffenen sprach, die teilweise ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben. Er lobte die Unterstützung durch die Elementarschäden-Richtlinie des Landes Hessen, betonte jedoch, dass eine bundesweite Versicherungspflicht notwendig sei, um einen umfassenderen Schutz und eine fairere Lastenverteilung zu gewährleisten.
Justizminister Heinz ergänzte, dass die Bundesregierung jetzt handeln müsse, da Präventionsmaßnahmen allein nicht ausreichten, um die Schäden durch Extremwetterereignisse zu verhindern. Er verwies darauf, dass zwar 99 Prozent der Immobilien in Deutschland über eine Wohngebäudeversicherung abgesichert seien, jedoch nur gut die Hälfte gegen Elementarschäden. Dies zeige den dringenden Handlungsbedarf, insbesondere in Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse. Heinz forderte, die Einführung einer Versicherungspflicht auf Bundesebene nicht weiter zu verzögern, sondern den Menschen in den betroffenen Gebieten den nötigen Rückhalt zu geben. +++