Verkehrsminister will Flughafen Tegel offenhalten

BER: "Ich brauche keine Abrissbirne"

Berlin. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich dafür ausgesprochen, den Flughafen Berlin-Tegel auch nach einer Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER weiter zu betreiben. „Ich bin immer ein Fan von Tegel gewesen“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Berlin sollte nochmal überlegen, Tegel offenzuhalten – und als zweites Terminal des BER zu nutzen.“ Der Luftverkehr nehme zu, außerdem solle das Ergebnis des Volksentscheids zugunsten von Tegel den politisch Verantwortlichen zu denken geben. Trotz der rechtlichen Hürden solle die Diskussion über die Zukunft des Flughafens Tegel „noch einmal neu“ begonnen werden. Die mangelnden Baufortschritte am BER nannte der Verkehrsminister ein Ärgernis. „Die ganze Welt lacht über diese Baustelle in unserer Hauptstadt, und ich mag es nicht, wenn Deutschland ausgelacht wird“, sagte Scheuer. „Aber ich kann eigentlich auch nur den Kopf schütteln.“ Der Minister kündigte an, er werde sich zusammen mit den Hauptverantwortlichen in Berlin und Brandenburg „sehr intensiv mit dem Zeitplan – Eröffnung im Oktober 2020 – beschäftigen“. Er werde sich „sehr stark in die Angelegenheit reinknien und das Thema hart anpacken“. Scheuer warnte vor einer Diskussion über einen Abriss des BER. „Ich brauche keine Abrissbirne, sondern die Schere für das Eröffnungsband“, sagte er. „Ich vertraue darauf, dass die Restarbeiten gut erledigt werden. Wir sollten jetzt keine Abrissdebatte führen.“ +++