Verivox: Gaspreisexplosion beschert dem Staat 3,6 Milliarden zusätzlich

Gas-Umlage könnte 1,4 Milliarden zusätzlich bringen

Die Gaspreise für Haushalte sind auf historisch hohem Niveau. Dadurch steigen auch die Einnahmen des Staates aus der Mehrwertsteuer. Die deutschen Haushalte werden für Gas im Jahr 2022 über 3,6 Milliarden Euro mehr Umsatzsteuer bezahlen als im Jahr 2021. Würde Gas mit dem geringeren Steuersatz von 7 Prozent besteuert, könnten Haushalte um 4,4 Milliarden Euro entlastet werden. Das zeigen Berechnungen des Vergleichsportals Verivox.

Verdoppelte Preise verdoppeln Steuereinnahmen

Im Jahr 2021 haben die deutschen Haushalte laut dem Branchenverband BDEW rund 310 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Gas verbraucht. Der durchschnittliche Bruttopreis für eine Kilowattstunde Gas lag 2021 bei 6,56 Cent/kWh. Die Mehrwertsteuereinnahmen aus dem Gasverbrauch beliefen sich auf rund 3,3 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2022 lag der durchschnittliche Gaspreis für Haushalte laut Verivox bereits bei 14 Cent pro Kilowattstunde – und weitere Erhöhungen sind abzusehen. Legt man den Gasverbrauch von 2021 zugrunde, bezahlen die Haushalte bei diesem Preis über 6,9 Milliarden Euro Mehrwertsteuer. Der Staat erhält so zusätzliche Einnahmen von über 3,6 Milliarden Euro. „Die Heizkosten erreichen angesichts der aktuellen Entwicklung eine Höhe, die viele Haushalte nur noch schwer tragen können“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Die Regierung könnte Gas zum lebensnotwendigen Gut erklären und den Mehrwertsteuersatz darauf von 19 auf 7 Prozent absenken. Dadurch würden die Haushalte im Jahr 2022 um 4,4 Milliarden Euro entlastet .“

Neue Gas-Umlage könnte 1,4 Milliarden zusätzlich bringen

Zum 1. Oktober 2022 wird zusätzlich eine neue Gas-Umlage eingeführt. Über die Umlage werden die stark gestiegenen Einkaufspreise der Gasversorger an alle Gasverbraucher weitergegeben. Noch ist unklar, ob auch auf diese Umlage die Mehrwertsteuer erhoben wird. Wird die Mehrwertsteuer darauf fällig, erhält der Staat bei einer Umlagenhöhe von 2,419 Cent/kWh (netto) aufs Jahr gerechnet zusätzlich 1,4 Milliarden Euro von den Haushalten. +++