Vereinigung Cockpit für einheitliche Streikregeln in Europa

Aufgrund der momentanen Gesetzeslage "sehr schwierig"

Flughafen

Für einheitliche Streikregeln in Europa spricht sich Martin-Joachim Locher, Präsident der Vereinigung Cockpit (VC), aus. „Bislang sind die Unterschiede bei den Tarifvertragsrechten in den europäischen Ländern zu groß. Das muss dringend vereinheitlicht werden“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Die Piloten-Gewerkschaft werbe in Brüssel dafür, grenzüberschreitend zu denken. Dies gestalte sich allerdings aufgrund der momentanen Gesetzeslage „sehr schwierig“, so Locher. „In der nächster Zukunft sehe ich keine Verbesserung.“

Mit Blick auf den aktuellen Streik bei Ryanair zeigte sich Locher „positiv überrascht“ über das Verständnis aus der Bevölkerung. „Viele Bürger schreiben uns, dass es allerhöchste Zeit für diesen Streik gewesen sei und dass auch Ryanair endlich angemessene Arbeitsbedingungen schaffen müsse.“ Falls die Fronten im Tarifstreit bei Ryanair verhärtet bleiben, sollen auch mögliche weitere Streiks sehr kurzfristig angekündigt werden, erklärte Locher. „Ein Streik soll ein Unternehmen ja unter Druck setzen. Mit noch mehr Vorlauf wäre er ins Leere gelaufen.“

Von Ryanair erwarte er in den künftigen Verhandlungen „einen Lösungsansatz und Kompromissbereitschaft“, betonte Locher – räumte aber skeptisch ein: „Mit der Aussage, dass es keine Personalkostenerhöhung geben darf, hat die Gegenseite bereits jeglichen Ansatz für ordentliche Verhandlungen gestoppt.“ +++