Verbraucherschützer verlangen von VW Entschädigung für europäische Dieselkunden

Es geht doch auch darum, etwas für die Kundenbindung zu tun

Berlin. Angesichts steigender Gewinne beim Autokonzern Volkswagen und einer Milliardenwiedergutmachung für Dieselfahrer in den USA fordern Verbraucherschützer nun auch eine Entschädigung für Kunden in Deutschland und Europa. „Man muss die Kunden hierzulande nicht gleich mit 10.000 Dollar pro Fahrzeug entschädigen“, sagte Klaus Müller, Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, der „Süddeutschen Zeitung“. Es gebe „Spielräume“. Man könne Kunden auch in zeitlichen Abständen „drei mal 300 Euro zahlen“ oder ihnen freie Werkstattbesuche oder Gratis-Zubehör anbieten. „Es geht doch auch darum, etwas für die Kundenbindung zu tun“, sagte der Verbraucherschützer. In den USA hatte sich Volkswagen Anfang der Woche auf einen Vergleich mit Behörden und Dieselbesitzern in Höhe von knapp 15 Milliarden Dollar geeinigt. Davon sollen zehn Milliarden an Dieselkäufer gezahlt werden, die wählen können, ob sie ihr Fahrzeug zurückkaufen oder umrüsten lassen. Gezahlt werden bis zu 10.000 Dollar pro Fahrzeug. „Es gibt in den USA nun die Gewissheit, dass VW hier tief in die Tasche greifen und seinen Kunden ein faires Angebot machen muss“, sagte Müller. „Daraus folgt für mich, dass man die Kunden in Europa nicht mit Nullsummen abspeisen darf.“ +++