Veränderte Anforderungen an die Straßenbeleuchtung

Fulda. Die Beleuchtung von Straßen und Plätzen ist unverzichtbar. Doch die Anforderungen an die Beleuchtungstechnik haben sich erheblich verändert. Im Landkreis Fulda ist die RhönEnergie für die öffentliche Beleuchtung zuständig – und gut für die Zukunft gerüstet. Öffentliche Beleuchtung hat seit Jahrzehnten drei Hauptaufgaben. Sie gewährleistet die Verkehrssicherheit, trägt zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung bei und setzt zudem durch das Anstrahlen von Gebäuden wirkungsvolle Akzente. „Wir kennen heute die Zusammenhänge zwischen dem menschlichen Sehen und der Wirkung von Beleuchtung auf Mensch und Natur. Auf Basis dieses Wissens stehen intelligente Wege und Techniken zur Erfüllung der Beleuchtungsaufgaben zur Verfügung“, sagt Diplom-Ingenieur Matthias Hahner von der Rhön-Energie Fulda. Das Unternehmen betreibt im Landkreis Fulda in 34 Kommunen mehr als 31.000 Leuchten. Unterstützt wird die RhönEnergie dabei von ihrer Tochter, der SynEnergie GmbH.

Die Beleuchtungstechnik wie auch das Bewusstsein der Verantwortlichen haben sich weiter-entwickelt. In den letzten Jahren gewannen zwei Ziele an Bedeutung: Das öffentliche Licht soll so effizient wie möglich eingesetzt werden. Und die Beleuchtung soll auch die Belange der Natur berücksichtigen, vor allem der Nachtinsekten, die von bestimmten Lichtfarben an-gezogen werden. Die RhönEnergie hat sich die Ziele „Sparen und Schützen“ schon vor Jahren zu eigen gemacht. Erreichen lässt sich das durch eine Kombination unterschiedlicher Maßnahmen. So kann man die Beleuchtung zu bestimmten Nachtzeiten dimmen, Lichtmanagementsysteme einsetzen oder ausgewählte Teilbereiche ganz abschalten. Das senkt den Stromverbrauch und damit die laufenden Kosten der Kommune und kommt zugleich der Umwelt zugute.

Zentrale Bedeutung für den Insektenschutz hat die Frage, welche Leuchtmittel zum Einsatz kommen. Hier geht es um die Farbe des Lichts. Inzwischen weiß man, dass das früher übliche neutralweiße bis kaltweiße Licht mit höheren Blauanteilen den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus stört, Insekten anzieht, stärker in die Atmosphäre streut und damit zu den nächtlichen Lichtglocken über den Städten beiträgt. Bereits Mitte der 90er-Jahre hat die damalige ÜWAG mit dem Austausch der früher üblichen Quecksilberdampflampen gegen Natriumdampflampen begonnen. Die sind wesentlich sparsamer im Verbrauch und haben wärmeres gelbes Licht mit weniger Blauanteilen.

Zu den beiden „klassischen“ Anliegen Energiesparen und Umweltschutz kommt im Landkreis Fulda ein drittes Ziel hinzu: der Schutz der Nacht. Im Sommer 2014 rief die International Dark Sky Reserve (IDA) den „Sternenpark im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön“ aus. Weltweit gibt es gerade einmal 25 solcher Gebiete. In Sternenparks geht es darum, die Nacht vor störendem Licht zu schützen. Denn die Wissenschaftler sind sich einig, dass auch Tiere und Pflanzen von blendendem Licht in ihrer Nachtruhe gestört werden. Die vorgesehenen Maßnahmen dienen dem Erhalt einer möglichst natürlichen nächtlichen Umwelt und damit dem Artenschutz.

All dies lässt sich nur in enger Kooperation mit den Betreibern der öffentlichen Beleuchtung erreichen. So war die RhönEnergie früh in das Projekt einbezogen und aktiv in den Abstimmungsprozess der Beleuchtungsrichtlinien eingebunden. In den nächsten Jahren wird das Unternehmen seine Leuchten im Zuge von Umrüstungen und Neuinstallationen weiter optimieren. „Unser Ziel muss sein, störendes, streuendes Licht zu vermeiden“, unterstreicht Sabine Frank, Sternenpark-Koordinatorin beim Landkreis Fulda. „In der RhönEnergie haben wir einen sehr kooperativen Partner, ohne den es den Sternenpark nicht gäbe.“ +++ fuldainfo