US-Regisseur Oliver Stone: Hollywood ist feige

Sie hatten Informationen vorliegen

Los Angeles. US-Regisseur Oliver Stone hat Hollywood als „feige“ bezeichnet. Dass keines der großen US-Studios bereit gewesen sei, seinen Film „Snowden“ zu finanzieren, habe ihn „sehr überrascht“, sagte Stone der „Welt am Sonntag“. Sein Film über den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der als Whistleblower Geheimdienstprogramme zur Überwachung der weltweiten Internet-Kommunikation enthüllte, kommt am 22. September in die deutschen Kinos. Stone glaubt nicht daran, dass die Massenüberwachung von Daten einen wirksameren Schutz vor terroristischen Angriffen garantiere und kritisierte die Arbeit der US-Geheimdienste vor allem im Hinblick auf die Anschläge vom 11. September 2001. „Die Vorbereitung für 9/11 hatten unsere Geheimdienste ja auch übersehen. Dabei hatten sie Informationen vorliegen, dass Anschläge geplant seien“, so Stone. „Am 6. August 2001 hatte US-Präsident Bush einen Bericht auf dem Schreibtisch liegen: `Bin Laden ist entschlossen, die USA anzugreifen.` Das sollte doch schon eine Warnung für die nationale Sicherheit sein. Darüber hinaus hatten FBI und NSA unabhängig voneinander Informationen über Bin Laden. Die CIA hatte wiederum andere Information. Nur hatten diese drei Behörden nicht miteinander kooperiert“, sagte der Regisseur. +++