US-Botschafter verstärkt in Iran-Krise Druck auf Verbündete

Die "Sache mit der Botschaft wird doch hochgespielt"

Berlin. Der neue Berliner US-Botschafter Richard Grenell hat den Druck auf die westlichen Verbündeten verstärkt, Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. „Wir erwarten von unseren Freunden und Verbündeten, dass sich uns dabei helfen, den Iran zurück an den Verhandlungstisch zu bringen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Die Amerikaner sind der festen Überzeugung: Sanktionen funktionieren, wenn die internationale Gemeinschaft vereint ist. Das hat sich jetzt auch in Nordkorea gezeigt.“ Grenell betonte: „Die Unterzeichnung des Atomabkommens hat die Welt gefährlicher gemacht – nicht die Aufkündigung.“ Der Botschafter fügte hinzu: „Glauben Sie im Ernst, dass die Mullahs in den vergangenen Jahren kein Uran angereichert haben?“ Auf die Nachfrage, welche Beweise er dafür habe, sagte Grenell: „Wir haben Beweise. Und wir zeigen sie regelmäßig unseren Partnern.“ Bei neuen Verhandlungen müsse ein Abkommen herauskommen, „das den Iran daran hindert, Atomwaffen zu bekommen“. Auf die Frage, ob es dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump nicht eher um einen Regimewechsel gehe, sagte Grenell: „Am Augenblick wollen wir, dass die Iraner an den Verhandlungstisch zurückkehren.“ Die Strategie von Trump sei „immer Frieden – ob in Syrien, dem Iran oder in Nordkorea“, betonte Grenell. Zugleich verteidigte er die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Die „Sache mit der Botschaft wird doch hochgespielt“, sagte er. „Wir können als souveräne Nation entscheiden, wo unsere Botschaft ist. Und wir wollen sie in Jerusalem haben.“ +++