Uran-Alarm durch Fehler eines Paketboten ausgelöst

Großeinsatz in Erlensee

Feuerwehr im Einsatz (Symbolbild)

Ein an die falsche Adresse geliefertes Paket gibt es immer wieder einmal. Das sich daraus aber ein ABC-Alarm samt Großeinsatz mit 100 Feuerwehrleuten entwickelt, ist eher selten. So aber am Samstagmittag in Erlensee im Main-Kinzig-Kreis geschehen. Zuvor war die Polizei in Hanau über den Fund eines „merkwürdigen Päckchens“ auf einem Grundstück in der Gartenstraße informiert worden. Die Polizei stellte vor Ort schnell fest, dass es sich um ein geöffnetes „Postpaket“ handelte, dass an eine andere Anschrift adressiert war und in dem sich nicht bestimmbare Gesteinsfragmente befanden.

Bei der Durchsicht der in dem offenen Päckchen befindlichen Papiere ergab sich der Hinweis auf einen Absender aus einer Stadt in Tschechien, die für ihre Uranminen bekannt ist. Da zu diesem Zeitpunkt nicht feststand, ob von der nicht bestimmbaren Substanz eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausging, wurde durch die Polizei der Fundort vom Personenverkehr freigemacht und Spezialkräfte der Feuerwehr angefordert. Weiterhin wurde anliegende Straßen gesperrt und der Verkehr abgeleitet. Die unverzüglich durch die Feuerwehr durchgeführten Messungen ergaben, dass von dem Inhalt des Paketes zwar eine schwach radioaktive Strahlung ausging, aufgrund des gemessenen Wertes aber zu keinem Zeitpunkt eine akute Gefahr für Mensch und Umwelt bestand.

Das Fundstück wurde durch die Spezialkräfte der Feuerwehr sichergestellt. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben im weiteren Verlauf, dass das aufgefundene Paket ursprünglich für einen an anderer Anschrift wohnhaften Gestein Sammler bestimmt war, der im Internet das freiverkäufliche „Uraninit“ bestellt hatte. Offensichtlich war ihm die Sendung nie zugestellt worden. Wie sie zum Auffinde Ort gelangte ist derzeit nicht bekannt. Die Absperrungen wurden um 14:10 Uhr aufgehoben. +++ pm