Unions-Frauen enttäuscht von CSU-Beschluss zur Frauenquote

Die Entscheidung des CSU-Parteitags, die von der Parteispitze geplante Frauenquote abzuschwächen, ist bei den Unions-Frauen auf Enttäuschung gestoßen. Die Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Unions-Bundestagsfraktion, Yvonne Magwas (CDU), sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Die Parteien müssen sich bei diesem Thema mehr bewegen. Das hätte ich mir auch vom CSU-Parteitag gewünscht. Die CSU hätte deutlichere Signale setzen können.“ Die Entscheidung der CSU mache deutlich, dass über das Thema Frauenförderung in der Politik auch auf Bundesebene debattiert werden müsse. Die Unions-Frauen unterstützten die Forderung einer interfraktionellen Gruppe, eine Bundestags-Kommission einzurichten, die dafür Vorschläge erarbeite. „Wir streben die Parität an, das entspricht dem Anteil der Frauen in der Bevölkerung“, sagte Magwas. „Wir haben erheblichen Nachholbedarf beim Anteil von Frauen in der Politik“, sagte Magwas. „Es ist wichtig, dass es Frauen in den Parlamenten gibt – da sitzt die Macht, da werden Dinge entschieden.“ Grund für den geringeren Anteil von Frauen sei auch die zuweilen zu geringe Bereitschaft der Männer, auch Frauen auf Posten zuzulassen. „Es ist schon so, dass es gewisse Beharrungstendenzen gibt bei den Männern“, sagte Magwas. Dazu kämen andere ungünstige Rahmenbedingungen. „Frauen wollen schon – sie können nur oft nicht oder sind zurückhaltender“, sagte Magwas. „Für abendliche Veranstaltungen muss es eine Grenze geben, weil die, die Kinder betreuen, sonst nicht dabei sein können.“ CSU-Chef Markus Söder war am Wochenende auf dem CSU-Parteitag mit seinem Vorschlag auf Widerstand gestoßen, auch für die Vorstände von CSU-Kreisverbänden eine Frauenquote von 40 Prozent festzuschreiben. Verabschiedet wurde ein Kompromiss, der diese Quote lediglich empfiehlt. +++