Der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion, Andreas Jung (CDU), hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dazu aufgefordert, mehr für die Heizungsindustrie in Deutschland zu tun. "Große Sorge muss uns machen, wenn deutsche Heizungsbauer nun neue Werke in Osteuropa bauen", sagte Jung der "Rheinischen Post". "Darauf müssen wir reagieren und unseren Standort stärken." Die Auswirkungen des Verkaufs der Viessmann-Klimasparte an den US-Konkurrenten Carrier Global müssten nun aufmerksam beobachtet werden, ergänzte Jung. "Entscheidend ist, dass die Wertschöpfung in Deutschland erhalten wird. Schlüssel sind schnellere Genehmigungen, eine geringere Abgabenlast und qualifizierte Fachkräfte." Die Bundesregierung müsse daher alles dafür tun, "dass Investitionsentscheidungen zugunsten des Standorts Deutschland getroffen werden - für die Heizungsindustrie und für alle anderen Branchen", sagte Jung.
ZEW gegen Verbot von Viessmann-Übernahme
Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, warnt vor einem Verbot der Viessmann-Übernahme. "Es wird häufig unterschätzt, wie wichtig Marktaustritte und -eintritte sowie Übernahmen für den Produktivitätsfortschritt sind. Eine Investitionsbremse für internationale Unternehmen würde den Standort weiter schwächen", sagte Wambach der "Rheinischen Post". Stattdessen müsse die Politik anders ansetzen: "Deutschland hat ein Standortproblem. So befindet sich Deutschland nur noch auf Platz 18 unter den 21 betrachteten Industriestaaten im Länderindex Familienunternehmen, den das ZEW im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen berechnet hat", so Wambach weiter. "Insbesondere in den Bereichen Regulierung, Steuerbelastung und Energie wird Deutschland ungünstig bewertet. Da gilt es anzusetzen." Bundeswirtschaftsminister Habeck hat eine Prüfung der Viessmann-Übernahme angekündigt.
CDU gibt Habeck Schuld am Viessmann-Verkauf
CDU-Politiker werfen der Bundesregierung vor, dass sie den Heizungshersteller Viessmann mit dem Gebäudeenergiegesetz zum Verkauf der Klima-Sparte gezwungen habe. "Habecks Verschrottungswahn führt zum Ausverkauf des deutschen Mittelstandes", sagte Mark Helfrich (CDU), energiepolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, der "Bild". Das Gesetz überfordere nicht nur die Bürger, sondern auch traditionsreiche Familienunternehmen. "Der Deal hat politische Sprengkraft und zeigt einmal mehr, welchen Schaden ideologisch geprägte grüne Wirtschaftspolitik in Deutschland anrichtet", sagte Helfrich. "Für ein Umstellen und Hochfahren der Produktion binnen kürzester Zeit fehlen vielen Unternehmen schlichtweg die Investitionsmillionen." Viessmann will den Unternehmensteil für 13 Milliarden US-Dollar an den US-Wettbewerber Carrier Global verkaufen. Für CDU-Vize Andreas Jung ist die größte Sorge, dass deutsche Heizungsbauer abwandern. "Wir müssen unseren Standort stärken: Schnellere Genehmigungen, geringere Abgabenlast, mehr Fachkräfte", fordert Jung. Da müsse die Bundesregierung ran und Wertschöpfung in Deutschland stärken. +++
