Berlin. Trotz der Rekordbeschäftigung ist in Deutschland die Zahl der Haushalte gestiegen, die nur ein geringes Einkommen erzielen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen, die der Berliner Zeitung vorliegt. Demnach stieg der Anteil der einkommensschwachen Haushalte seit der Wiedervereinigung von 30 Prozent auf zuletzt 35 Prozent. Gewachsen ist auch die Zahl der einkommensstarken Haushalte. Deutlich zurückgegangen ist dagegen der Anteil der Haushalte mit einem mittleren Einkommen.
Berücksichtigt wurden dabei alle Markteinkommen, zu denen Gehälter und Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit gehören sowie Kapitalerträge und private Unterhaltszahlungen. Die Einkommensungleichheit habe in Deutschland stärker als in vielen anderen europäischen Ländern zugenommen, heißt es in der Studie. Der Sozialstaat habe die wachsende Ungleichheit nur zum Teil aufgefangen. So sei die "Unterschicht" auch dann gewachsen, wenn man das verfügbare Einkommen inklusive Sozialtransfers betrachte. Verantwortlich für die größere Ungleichheit seien die Ausweitung von Niedriglohn-Jobs sowie die ungleiche Arbeitszeit-Verteilung.
Der Studie zufolge hatten Mitte der 1990er-Jahre noch 62 Prozent der Arbeitnehmer aus der unteren Schicht eine Vollzeit-Stelle. Zuletzt waren es nur noch 42 Prozent. Menschen aus unteren Einkommensschichten hätten in vielen Branchen oft nur noch Zugang zu Minijobs und kurzer Teilzeit, heißt es in der Studie. In der oberen Einkommensschicht hatten dagegen zuletzt immer noch 78 Prozent der Beschäftigten eine Vollzeit-Stelle, der Anteil hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Wichtigstes Ziel der Beschäftigungspolitik müsse es sein, die Ungleichheit bei den Einkommen zu verringern, betonen die Studienautoren Gerhard Bosch und Thorsten Kalina. Dazu gehöre, Fehlanreize für Beschäftigte, nur kurz zu arbeiten, und für Unternehmen, nur Minijobs anzubieten, zu beseitigen. Die Studie basiert auf Daten des sozio-ökonomischen Panels, das ist eine jährliche, repräsentative Befragung von rund 30.000 Bundesbürgern. +++ fuldainfo
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Liebe Senta, in weiten Teilen stimme ich Dir zu, nur ... die Leute, die von dieser Politik empfindlich getroffen werden, gehen leider gar nicht mehr zur Wahl. Die einzige Partei, die sich für diese große Gruppe der Niedriglöhner, Arbeitslosen, armen Rentner einsetzt, ist DIE LINKE - und die dümpelt in den Umfragewerten bei 10% herum. Und nach Griechenland und dem Umfallen der griechischen linken Regierung: Da hat doch keiner mehr Mut. Die AfD hat sich glücklicherweise selbst zerlegt.
Gewollte Armut
Was wundert sich eine Gesellschaft hier, das es immer mehr Einkommensschwache Haushalte gibt?
Es war doch eine konstatierte Aktion der Politik den Arbeiter mit dem Damoklesschwert Hartz IV so gefügig zu machen das er jede noch so schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen hat.Hauptsache wir sind konkurrenzfähig. Koste es was es wolle aber auf wessen Kosten?
Zur gleichen Zeit aber,als der Arbeitnehmer mit dem Gehalt auf Talfahrt geschickt wurde, wuchsen die Gewinne der Unternehmen in ungeahnte Höhen. Dies wird ungefragt hingenommen. Wir in Deutschland machen eben unsere Hausaufgaben und die haben wir gründlich gemacht. Einfach mal Tabula Rasa. Und die Gewerkschaften?
Wo waren die in der Zeit? Sie sind auch auf den Trick reingefallen. Man muss die Gewerkschaften heute schon fast zum streiken tragen. Eigentlich müsste damit endlich Schluss sein und es sollte eine gerechtere Verteilung des Reichtums in diesem Land her. Doch wer dieses fordert wird mit Hasstiraden überzogen. " Jetzt kommen die wieder mit der Umverteilung"
Sagen die, die die letzten Jahrzehnte nur umverteilt haben und zwar von arm nach reich.
Und was ist mit der "Unterschicht"? Wenn sie denn schon alle vier Jahre die Wahl haben wen wählen sie ,damit es ihnen irgendwann besser geht?
Sie wählen eine Partei deren Vorsitzender vor einigen Jahren folgendes im Hamburger Appell von sich gab:
„Die unangenehme Wahrheit besteht … darin, dass eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage
nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden, also durch eine verstärkte Lohnspreizung, möglich sein wird.“
Und an anderer Stelle: „Überdies wird die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in Osteuropa und Asien zukünftig vermehrt auch mittlere bis hohe Qualifikationsprofile des deutschen Arbeitsmarktes erfassen und zumindest zu äußerster Lohnzurückhaltung nötigen.“
Einer der Unterzeichnenden dieses Pamphlets war unter anderem Herr Bernd Lucke ehemals AfD.
Dazu kann ich nur sagen Nur die aller dümmsten Kälber......