Umweltministerin Priska Hinz sprach bei Naturschutzforum 2019

„Zum Insektenschutz kann jeder etwas beitragen“

Priska Hinz (Grüne)

„Der Rückgang der Biodiversität schreitet voran: In Europa, aber auch in Hessen sind besonderes Tierarten des Offenlands betroffen, wie Insekten, Feldhamster oder die Lerche. Über eine Million Arten sind laut dem Weltbiodiversitätsrat vom Aussterben bedroht. Dagegen müssen wir etwas tun,“ rief Umweltministerin Priska Hinz den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Naturschutzforums 2019 der Naturschutz-Akademie Hessen in Wetzlar zu. Mit weit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stößt das Thema des diesjährigen Naturschutzforums auf besonderes Interesse. Das Naturschutzforum befasst sich mit konkreten Projekte, wie Insektenschutz erfolgreich umgesetzt werden kann. Mit Vorträgen und Workshops sollen Maßnahmen vermittelt und zur Umsetzung angeregt werden.

„Die Hessische Landesregierung setzt auf verschiedenen Ebenen an, um die Situation für bestäubende Insekten zu verbessern: Dazu gehört die Förderung des Ökolandbaus. Ein Ökoanteil von 25 Prozent bis zum Jahr 2025 ist das Ziel für Hessen. Mit einem Anteil von 14,7 Prozent ist Hessen bereits Spitzenreiter bei der Ökoanbaufläche. Darüber hinaus unterstützen wir die Landwirtinnen und Landwirte bei der Anlage von Blühstreifen. Insgesamt wurden 2019 schon 4.500 Hektar Blühstreifen angelegt. Auf landeseigenen Flächen greift unsere Glyphosatausstiegsstrategie, mit der wir den Einsatz des Herbizids beenden. Auch den Lebensraum Wasser haben wir im Blick: Mit dem Programm ‚100 Wilde Bäche‘ sollen hessenweit zahlreiche Gewässer wieder in ihren natürlichen Zustand versetzt werden. Damit gewinnen wir Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen zurück. Im nächsten Schritt wollen wir einen Pestizidreduktionsplan erarbeiten, um den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und anderer Einträge in unsere Gewässer und Grundwasser weiter zu reduzieren“, erklärte Ministerin Hinz. „Den Schutz und Erhalt der Biodiversität wollen wir außerdem in einem Gesetz verankern und erarbeiten dazu gerade ein neues hessisches Naturschutzgesetz“, so Hinz weiter.

Im Rahmen der Kampagne ‚Bienenfreundliches Hessen‘ arbeitet das Umweltministerium zudem mit Landwirtschaft, Imkerinnen und Imkern, Gartenbau und Kommunen zusammen, um gemeinsam Verbesserungen zu erzielen. „Bei der insektenfreundlichen Bepflanzung kann auch jede Bürgerin und jeder Bürger etwas unternehmen. Denn für Pflanzen, die Insekten Nahrung bieten, braucht es keinen großen Garten, auch auf kleinen Balkonen kann man solche blühfreudigen Pflanzen, wie Lavendel, Sonnenhut und Astern, halten“, machte Priska Hinz deutlich. Auch berät das Ministerium Kommunen dabei, ihre Lichtquelle in der Nacht zu reduzieren, die eine Störung und Gefahr für Insekten darstellen.