Umweltbundesamt drängt auf Prüfung einer Plastiksteuer

Die bessere Alternative heiße Mehrweg

Plastikmüll

Dessau-Roßlau. Angesichts wachsender Plastik-Müllberge drängt die Präsidentin des Umweltbundeamtes (UBA), Maria Krautzberger, darauf, eine Plastiksteuer zu prüfen. „Prinzipiell sind die ökonomischen Anreize, die Umwelt zu schützen, nach wie vor schwach ausgeprägt. Darum ist es sinnvoll, über eine solche Steuer nachzudenken“, sagte Krautzberger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Auch die EU-Kommission hat eine solche Steuer ins Gespräch gebracht. Allerdings kommt es nach den Worten der UBA-Präsidentin auf die Ausgestaltung an. Krautzberger warf eine Reihe von Fragen auf: „Welche Kunststoffe sollen besteuert werden? Inwiefern werden die Recyclingfähigkeit oder andere ökologische Aspekte beachtet? Kann eine solche Steuer zur Verpackungsvermeidung beitragen? Wie kann sichergestellt werden, dass möglichst hochwertig recycelt wird? Oder wäre vielleicht eine Abgabe auf alle Verpackungsmaterialien sinnvoll?“ Als richtig und wichtig bezeichnete Krautzberger die Pläne der EU, Plastikprodukte wie Trinkhalme und Plastikgabeln zu verbieten. Sie machte zugleich deutlich, dass es für viele Produkte, zum Beispiel Plastikflaschen oder Plastiktüten, gute Mehrwegalternativen gebe, die viele Male benutzt werden könnten.

„Wenn Plastikprodukte aber durch andere Einwegmaterialien ersetzt werden, wird es schon schwieriger: Die Alternativen sind nicht immer besser für die Umwelt.“ Verbote alleine reichten deswegen nicht aus. Das zeigten die aktuellen Zahlen zu Plastiktüten: „Der Verbrauch ist zwar deutlich gesunken, aber stattdessen werden mehr Papiertüten verbraucht, die bei Einmalnutzung auch nicht umweltfreundlicher sind, einfach weil bei der Produktion viel CO2 produziert wird.“ Die bessere Alternative heiße auch hier Mehrweg. +++