Umfrage zeigt Mehrheit für Abschaffung von Steuern auf Gemüse

Bei einer Umfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben sich zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) für die Streichung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse ausgesprochen. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe in ihren Freitagausgaben. Bei Befragten aus Haushalten mit Einkommen unter 1.500 Euro liegt die Zustimmung mit 84 Prozent noch höher. „Die Bundesregierung sollte diesen breiten Rückhalt in der Bevölkerung nutzen und die Menschen mit gezielten Steuerbefreiungen dazu motivieren, mehr klimaverträgliche Lebensmittel zu verbrauchen“, sagte Matthias Lambrecht, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace.

Zudem hätten alle Menschen unabhängig vom Einkommen ein Recht auf gesunde Lebensmittel aus nachhaltiger Erzeugung. „Dazu kann eine Mehrwertsteuer von null Prozent auf Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Milchersatzprodukte maßgeblich beitragen.“ Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) zeigt durchaus Sympathie  n für eine Mehrwertsteuerbefreiung. Allerdings war dies in der Regierung bislang nicht durchsetzbar. „Jetzt muss Özdemir zeigen, dass er eine sozial ausgewogene Agrar- und Ernährungswende zum Schutz des Klimas in der Ampelkoalition durchsetzen kann – auch gegen den Widerstand des kleinsten Koalitionspartners FDP“, sagte Lambrecht. Die Europäische Union hatte 2022 die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, mit Hilfe der Mehrwertsteuer Konsumgewohnheiten zu ändern, die Umwelt und Klima schaden.

Grüne wollen Landwirte bei Umweltschutz unterstützen

Die Grünen-Bundestagsfraktion sagt Bauern für den Wechsel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft die Unterstützung der Politik zu. „Mit einer verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung bei Schweinen und der Anschubfinanzierung für den Stallumbau in Höhe von einer Milliarde Euro gehen wir jetzt den ersten Schritt auf diesem Weg gemeinsam“, sagte die Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das ist aber nur ein Anfang. Weitere Schritte folgen“, so die Grünen-Politikerin. Bauern hätten „ein ureigenes Interesse am Klimaschutz, dem Schutz von Umwelt, Natur und Artenvielfalt“. Ohne effektiven Klimaschutz werde es für Landwirte immer schwieriger zu wirtschaften, sagte Haßelmann. „Trockenheit, Stürme und Wetterextreme bedrohen ihre Erträge.“ +++