Umfrage: Personalmangel in vier von zehn Krankenhäusern

Die Untergrenzen gefährden die medizinische Versorgung

In vier von zehn deutschen Krankenhäusern können laut einer aktuellen Umfrage die Intensivstationen wegen Personalmangels nicht ausgelastet werden. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DIK), über welche die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Demnach hätten 37 Prozent der befragten Krankenhäuser angegeben, Betten auf Stationen für die intensivmedizinische Betreuung zumindest zeitweise stillgelegt zu haben. Weitere sechs Prozent der befragten Kliniken hätten dies in Aussicht gestellt. Grund dafür seien die schlechte Personallage und anspruchsvolle Personalvorgaben des Gesetzgebers, erklärte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Diese Politik gehe zu Lasten der Patienten, sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. „Die Untergrenzen gefährden die medizinische Versorgung“, so der DKG-Hauptgeschäftsführer weiter. Seit Januar gilt auf Intensivstationen die Regel, dass tagsüber mindestens eine Fachkraft auf 2,5 Patienten kommt, nachts ein Pfleger auf 3,5 Patienten. Wird die Quote unterschritten, drohen der Klinik Strafmaßnahmen. Die Kassen fordern noch schärfere Personalquoten. Weil sich Kassen und Kliniken auch dieses Jahr nicht auf freiwillige Personaluntergrenzen einigen konnten, muss Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nun neue Quoten festlegen. +++