Umfrage: Mehrheit fordert von Merkel Durchsetzung höherer Klimaziele

Berlin. Kurz vor der Entscheidung der EU über neue Klima- und Energieziele für 2030 fordern 81 Prozent der Deutschen, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegenüber den anderen Mitgliedsstaaten für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien und für verpflichtende Ziele zur Energieeinsparung einsetzt. Das ist laut „Frankfurter Rundschau“ das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von „Transform“, einer Initiative der Umwelt- und Entwicklungsverbände BUND, Brot für die Welt, Germanwatch, Greenpeace, Misereor und WWF.

Gespalten sind die Bundesbürger demnach allerdings in der Frage, ob die Regierungschefin, die früher den Titel „Klimakanzlerin“ trug, sich grundsätzlich ausreichend für das dieses Thema engagiert. Rund 47 Prozent der Befragen sagen „ja“. Aber genauso viele glauben das nicht. Mit 87 Prozent ist wiederum eine sehr große Mehrheit der Umfrageteilnehmer dafür, dass zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise in der EU verstärkt Investitionen in umweltfreundliches Wirtschaften gelenkt werden sollen.

Der EU-Gipfel in der kommenden Woche entscheidet über Europas Ziele für die CO2-Reduktion, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Energieeinsparung nach 2020 und darüber, ob diese verbindlich oder nur freiwillig sein werden. Die EU-Kommission hat eine Minderung des CO2-Ausstoßes bis 2030 um 40 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 vorgeschlagen. Für den Ausbau der Öko-Energien und die Energieeffizienz soll es nur freiwillige Vorgaben geben. Die in „Transform“ zusammengeschlossenen Verbände halten die Ziele für „viel zu schwach“. Sie fordern drei für alle EU-Staaten verpflichtende und ambitioniertere Ziele: eine CO2-Minderung um mindestens 55 Prozent, ein Ausbauziel für Öko-Energien von mindestens 45 Prozent und ein Energieeinsparziel von 40 Prozent gegenüber dem Stand von 2005. +++ fuldainfo