Umfrage: Jeder Zweite hält Rot-Rot-Grün für „ungefährlich“

Wie prinzipienlos und geschichtsvergessen ist die SPD?

Umfrage

Berlin. 50 Prozent der Deutschen halten Rot-Rot-Grün für „ungefährlich“. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Bild am Sonntag“. Jeder Dritte Deutsche (33 Prozent) glaubt demnach, dass eine Koalition aus SPD, den Linken und den Grünen Deutschland schaden würde. 35 Prozent wären persönlich beunruhigt, sollte es nach der Bundestagswahl 2017 zu dem Linksbündnis kommen (nein: 60 Prozent).

71 Prozent der Deutschen halten diesen Regierungswechsel für einen „normalen demokratischen Vorgang“. Lediglich 18 Prozent sehen das nicht so. Nach dem Treffen von 100 Politikern von SPD, Linken und Grünen am vergangenen Dienstag wirft CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer der SPD Prinzipienlosigkeit vor. Scheuer sagte der Zeitung: „Ich stell mir schon die Frage, wie prinzipienlos und geschichtsvergessen die SPD ist, wenn sie mit SED-Erben regieren will.“ Die CSU werde zu verhindern wissen, dass eine linke Regierung „Deutschland schwer schade“.

Scheuer legt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel wegen seiner Teilnahme an dem rot-rot-grünen Treffen einen Rücktritt nahe: „Wenn er Anstand hätte, müsste Gabriel seinen Dienst als Vizekanzler quittieren und nur noch Parteipolitiker sein.“ SPD-Generalsekretärin Katharina Barley kündigte das Ende der Großen Koalition für 2017 an: „Wir machen jetzt noch ein Jahr miteinander weiter. Nach der Wahl streben wir beide keine Neuauflage der Großen Koalition an.“ Für die Umfrage hat Emnid am 19. Oktober 504 Personen befragt. +++