Umfrage: FDP-Chef Lindner gewinnt an Beliebtheit

FDP-Chef begrüßt Vorgehen der Polizei gegen vermummte G20-Gegner

Christian Lindner (FDP)
Christian Lindner (FDP)

Berlin. FDP-Chef Christian Lindner gewinnt laut einer Umfrage an Beliebtheit, während SPD-Chef Martin Schulz verliert: Laut der Erhebung, die das Umfrageinstitut Kantar Public vierteljährlich für den „Spiegel“ durchführt, wünschen sich 38 Prozent der Befragten von FDP-Spitzenkandidat Lindner, dass er künftig „eine wichtige Rolle“ spielen solle; zehn Prozentpunkte mehr als vor drei Monaten. Bei SPD-Spitzenkandidat Schulz geben dies 45 Prozent der Befragten an – zehn Prozentpunkte weniger als vor drei Monaten. Schulz liegt damit nun auch weit hinter der CDU-Spitzenkandidatin und Kanzlerin Angela Merkel, die auf 67 Prozent kommt. Besser schneidet wiederum nur Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ab: Er verliert leicht an Beliebtheit, erzielt mit 71 Prozent aber immer noch den besten Wert aller Politiker. Für die Umfrage wurden vom 30. Juni bis 4. Juli 1.046 Erwachsene befragt.

FDP-Chef begrüßt Vorgehen der Polizei gegen vermummte G20-Gegner

Lindner hält das entschiedene Vorgehen der Polizei gegen vermummte G20-Gegner für richtig. „Wer vermummt mit Flaschen auf Polizisten wirft, ist kein Gipfelgegner oder Demonstrant, sondern ein Straftäter“, sagte Lindner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Für die gewaltsamen Exzesse in Hamburg gebe es „keine Entschuldigung, und dafür darf es keine Toleranz geben“. Der Bundesvorsitzende der FDP würdigte zugleich das Demonstrationsrecht als „wichtiges Gut unserer liberalen Demokratie“. Sein Eindruck sei, dass die Polizei beim G20-Gipfel „bislang einen guten Ausgleich“ geschafft habe. „Die Demonstranten liegen in der Sache falsch. Sie wehren sich gegen Dialog und setzen auf Abschottung“, erklärte Lindner. Dabei müssten sie doch begrüßen, wenn führende Nationen zusammenarbeiten und man der Globalisierung faire Regeln geben will. Kritisch äußerte sich der FDP-Chef zu dem Vorstoß von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD), G20-Konferenzen künftig im UN-Gebäude in New York auszurichten. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, die Gipfelteilnehmer würden sich irgendwo verstecken“, meinte Lindner. Er lehnte auch die Forderung der SPD ab, gegen den US-Präsidenten Donald Trump auf dem G20-Gipfel eine 19:1-Mehrheit zu organisieren, weil dieser das Weltklimaabkommen aufkündigen wolle. „Wer schon vor Beginn eine Isolation der USA empfiehlt, der will ein Scheitern des Gipfels“, sagte Lindner. +++