Umfrage: Deutsche wollen Spahn als CDU-Chef

Spahn unterstützt bisher Laschets Bewerbung

Jens Spahn (CDU)
Jens Spahn (CDU)

Die Deutschen trauen am ehesten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu, ein guter CDU-Vorsitzender zu werden. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar/Emnid für die Funke-Mediengruppe entschieden sich 22 Prozent für Spahn, 19 Prozent für den Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz, 17 Prozent für Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und acht Prozent für den Außenpolitiker Norbert Röttgen. 18 Prozent gaben an, das Amt keinem der vier zur Auswahl gestellten Politiker zuzutrauen, weitere 18 Prozent wollten sich nicht festlegen.

Spahn unterstützt bisher Laschets Bewerbung, doch werden in der CDU Stimmen laut, die eine Kandidatur des Gesundheitsministers befürworten. In der Frage der Kanzlerkandidatur ergibt sich ein anderes Bild. 34 Prozent trauen am ehesten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu, ein guter Bundeskanzler zu werden. Damit liegt der CSU-Chef klar vor Merz, der als Zweitplatzierter nur zwölf Prozent der Befragten von sich überzeugen konnte. Noch schlechter schneiden Spahn (acht Prozent), Laschet (sieben Prozent) und Röttgen (fünf Prozent) ab. 16 Prozent bezweifeln, dass einer der fünf genannten Unionspolitiker ein erfolgreicher Nachfolger von Angela Merkel werden könnte, 17 Prozent trafen keine Entscheidung. Unter den Anhängern von CDU und CSU ist Söders Vorsprung noch größer. 44 Prozent trauen ihm zu, ein guter Kanzler zu werden. 19 Prozent entschieden sich für Merz, 13 Prozent für Spahn, zwölf Prozent für Laschet und sieben Prozent für Röttgen. In der Frage, wer ein guter CDU-Chef werden kann, liegt Merz unter den Wählern der Union vorn. 33 Prozent votierten für den einstigen Vorsitzenden der Unionsfraktion, 25 Prozent für Laschet.

Spahn, der in der Gesamtbevölkerung vorn liegt, kommt im Unionslager mit 22 Prozent nur auf Platz drei. Letzter ist Röttgen mit neun Prozent. Das Vertrauen in Söders Kanzler-Fähigkeiten ist im Lager der Linkspartei mit 44 Prozent so hoch wie unter den Unionsanhängern. Unter den Wählern von SPD und Grünen kommt er jeweils auf 36 Prozent, bei den AfD-Anhängern auf 30 Prozent. Lediglich die Wähler der FDP entscheiden sich mehrheitlich für Merz, der bei den Liberalen auf 25 kommt und damit acht Punkte vor Söder liegt. Söder überzeugt eher die Wähler im Westen als im Osten Deutschlands (35 zu 27 Prozent), bei Merz ist es umgekehrt (zwölf zu 16 Prozent). Merz kommt bei Männern (16 Prozent) besser an als bei Frauen (neun Prozent) – anders als Söder, den sich 32 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen als guten Kanzler vorstellen können. Kantar/Emnid befragte für die Erhebung am 14. und 15. Oktober insgesamt 1.004 Personen. Die Fragestellungen lauteten: „Welchem der folgenden CDU-Politiker trauen Sie es am ehesten zu, ein guter CDU-Parteivorsitzender zu werden?“ und „Welchem der folgenden CDU/CSU-Politiker trauen Sie es am ehesten zu, ein guter Bundeskanzler zu werden?“ +++ nh/dts