Umbau Rathaus Hünfeld – Finanzierungsbedarf liegt gegenwärtig bei 8,7 Millionen

Haupt- und Finanzausschuss beriet über Sanierung des Rathauses

Angesichts der erheblichen zusätzlichen Aufwendungen bei der energetischen Sanierung sowie der Sicherstellung des Brandschutzes und der Herstellung der Barrierefreiheit im Zuge des Umbaus des Hünfelder Rathauses sowie des benachbarten Gebäudes Mittelstraße 9 zeichnet sich ein erhöhter Finanzierungsbedarf ab, der gegenwärtig bei 8,7 Millionen liegt. Andererseits kann die Stadt auch mit erhöhten Fördermitteln für die barrierefreie Gestaltung des Verwaltungsgebäudes in Höhe von 268.000 Euro rechnen.

Dies geht aus einer Vorlage des Magistrates der Stadt Hünfeld hervor, die der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig gebilligt hat, teilt Bürgermeister Stefan Schwenk mit. Die Vorlage fasst die bisherigen Erkenntnisse und zusätzlichen Aufwendungen zusammen, die während der Bauzeit gewonnen worden waren. Begleitet wird das Bauvorhaben intensiv durch den Ältestenrat der Stadtverordnetenversammlung, der sich regelmäßig über die einzelnen Schritte, Gewerke und Mehraufwendungen informiert hatte. Die Mehraufwendungen betreffen insbesondere die zusätzlichen Rückbaumaßnahmen, die getroffen werden mussten, um unter anderem statische Probleme und Aufgaben des Brandschutzes zu erledigen. Auch die erforderlichen Abdichtungsmaßnahmen im Bereich der aufgehenden Ziegelsteinwände im Kellergeschoss sorgten für erhebliche, zusätzliche Arbeiten. Bei den Rückbauarbeiten traten dann auch statische Probleme zutage, insbesondere bei der tragenden Baukonstruktion der Decken und Wände aus dem 19. Jahrhundert. Bei der Deckenkonstruktion handelt es sich um Holzbalkendecken, deren Gefache mit Bimsstein ausgemauert worden waren. Die ausgemauerten Gefache hatten sich bereits abgesenkt. Einzelne Gefache drohten herauszubrechen. Deshalb entschieden Statiker und Prüfstatiker, dass diese Konstruktion in jedem Fall erneuert werden muss. Die betroffenen Decken sollen durch massive Betondecken ersetzt werden, die das Gebäude auch statisch weiter stabilisieren und gleichzeitig erhöhte Anforderungen im Bereich des Brandschutzes erfüllen können.

Nach den Worten des Bürgermeisters hat auch die teilweise überhitzte Baukonjunktur ihren Teil zu den Mehrkosten beigetragen. Bei einzelnen Gewerken gingen nur wenige Angebote ein und die Preise haben erheblich angezogen. Dennoch zeigte sich der Bürgermeister in den Ausschussberatungen zuversichtlich, dass der Rückbau nun soweit vorangeschritten sei, dass nach menschlichem Ermessen keine weiteren großen Überraschungen drohten. Er geht davon aus, dass die Bauarbeiten im historischen Rathaus bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen werden können. Das Nebengebäude Mittelstraße 9, in das künftig unter anderem das Bürgerbüro einziehen wird, steht dagegen unmittelbar vor der Fertigstellung. Bürgerbüro, Ordnungsbehörde, Hilfspolizeibeamte und Finanzabteilung sollen dort noch im Laufe des Julis wieder einziehen. Als Ausgleichquartier des Bürgerbüros war der Hünfelder Bahnhof genutzt worden. Die übrige Verwaltung wird bis zur Fertigstellung des historischen Gebäudes bis kommendes Jahr in ihrer provisorischen Unterkunft im Museum Modern Art in der Hersfelder Straße bleiben. +++ pm