Über 103.000 Zuschauer besuchen die 73. Bad Hersfelder Festspiele

Intendant Joern Hinkel hat mit den 73. Bad Hersfelder Festspielen einen persönlichen Besucherrekord erzielt: Über 103.000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben bis jetzt die Aufführungen in der Stiftsruine und im Schloss Eichhof sowie weitere Veranstaltungen besucht, das entspricht einer Gesamtauslastung von fast 96 Prozent. Das ist das beste Ergebnis in Joern Hinkels siebenjähriger Amtszeit und zählt zu den Spitzenwerten in der Festspielgeschichte. Die 73. Bad Hersfelder Festspiele gehen am kommenden Sonntag, 18. August 2024, mit der Aufführung von „A Chorus Line“ zu Ende. (Die Zahlen werden sich bis Sonntag nur noch geringfügig ändern).

In diesem Sommer begeistern vier Stücke mit vielen namhaften Künstlerinnen und Künstlern in der Stiftsruine das Publikum: „Die Dreigroschenoper“ (Inszenierung Michael Schachermaier, Musikalische Leitung Lukas Maier), das Musical „A Chorus Line“ (Inszenierung & Choreografie Melissa King, Musikalische Leitung Christoph Wohlleben), die Wiederaufnahme von „Das kleine Gespenst“ (Inszenierung & Musik Oliver Urbanski) und „Wie im Himmel“ (Inszenierung Joern Hinkel, Musik Jörg Gollasch). Im Schloss Eichhof feiern die Zuschauer die Komödie „Der Vorname“ in der Inszenierung von René Heinersdorff.

Festspiele treffen mit ihrem Programm mitten ins Herz

„Was wir alle gemeinsam bei den diesjährigen Bad Hersfelder Festspielen geschaffen haben, hat das Publikum mitten ins Herz getroffen. Selten habe ich in einem Jahr so zahlreiche begeisterte Reaktionen auf alle Inszenierungen bekommen“, freut sich Festspiel-Intendant Joern Hinkel und betont: „Es ist mir immer wichtig, dass unsere Besucherinnen und Besucher im Theater nicht nur ihren Verstand in Bewegung setzen können, sondern vor allem, dass sie gemeinsam mit den Figuren unserer Stücke auf eine emotionale Reise gehen. Es macht mich glücklich, wenn Menschen im Zuschauerraum lachen oder weinen, wenn sie sich empören, aufregen oder verlieben. Wenn sie nachempfinden, was auf der Bühne geschieht.“ Theater sei immer ein Gemeinschaftswerk. Die Zusammenarbeit sei mit allen Beteiligten von der Vorbereitung, über die Probenzeit bis hin zu den Aufführungen in 2024 etwas ganz Besonderes gewesen, so Hinkel. „Der Zusammenhalt aller war einzigartig und ein großes, seltenes Glück. Das in meinem letzten Sommer 2025 als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zu wiederholen, betrachte ich als eine schöne Herausforderung.“

Auch die Bad Hersfelder Bürgermeisterin Anke Hofmann freut sich über das traumhafte Ergebnis: „Mein herzlicher Dank für eine überragende Spielzeit 2024 geht an Joern Hinkel und sein tolles Team. Mit den außergewöhnlichen Besucherzahlen aus dieser Saison im Rücken, den besten seit vielen, vielen Jahren, können wir uns mit großem Stolz, großer Zuversicht und großer Spannung auf Joern Hinkels letzte Spielzeit im Jahr 2025 freuen.“ Anke Hofmann dankt allen Unterstützern und Förderern der Festspiele herzlich, denn „ohne sie wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen“, so die Bürgermeisterin.

Mehr junges Publikum bei den 73. Bad Hersfelder Festspielen

Anfang April 2024 hat der neue städtische Fachbereichsleiter für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing, Bernd Hämmelmann, seine Arbeit in Bad Hersfeld aufgenommen. In dieser Position ist er zugleich auch der kaufmännische Leiter der Bad Hersfelder Festspiele, er hebt hervor, dass es gelungen ist, mehr jüngeres Publikum zu den Festspielen zu locken. „Joern Hinkel bemüht sich mit der Auswahl der Festspielstücke seit Jahren erfolgreich darum. Mir und meinem Team ist es ein wichtiges Anliegen, durch die Optimierung der Marketingmaßnahmen diese Entwicklung zu unterstützen und weiter voranzutreiben. Das haben wir gemeinsam in diesem Sommer geschafft“, sagt er und dankt allen Beschäftigten für ihren unermüdlichen Einsatz. Die 73. Bad Hersfelder Festspiele wurden Ende Juni mit Bertolt Brechts und Kurt Weills „Dreigroschenoper“ begleitet von einem großen bundesweiten Medieninteresse glanzvoll eröffnet. Viele prominente Gäste aus Film, Theater, Wirtschaft, Sport und Politik konnte Intendant Joern Hinkel zum Start der Festspiele begrüßen, beim Festakt der Eröffnungspremiere sprachen der hessische Ministerpräsident Boris Rhein, Festrednerin war die hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann.

Eine große Geschichte für die große Bühne von Bad Hersfeld

Für Regisseur Michael Schachermaier ist „Die Dreigroschenoper“ „ein vielseitiges, funkelndes dramatisches Sammelsurium, eine Farce, eine Revue, eine Liebesgeschichte, Sex and Crime, eine Gangsterballade, eine Big Show unter dem Mond von Soho.“ Es soll die Besucher in ein Gangster- Universum abholen und ihnen ein vielseitiges Theatererlebnis bescheren. Die schillernden Figuren und die sprühende Musik, die diese Geschichte zu einem spannenden Musik-Theatererlebnis macht, bezaubern das Publikum. Über 25.000 Besucherinnen und Besucher wollten sich die „Dreigroschenoper“ (Auslastung fast 97 Prozent) nicht entgehen lassen. Die Stiftsruine bebt, das Publikum singt „Und der Haifisch, der hat Zähne …“ Simon Zigah spielt Mackie Messer, Gioia Osthoff ist die Polly und wird für ihre Darstellung mit dem Hersfeldpreis 2024 geehrt. Den Part der Jenny, auch Spelunken-Jenny genannt, übernimmt die bekannte Schauspielerin und Musikerin Anna Loos. Da Anna Loos wegen anderer Engagements an fünf der 20 Aufführungstermine von der „Dreigroschenoper“ nicht in Bad Hersfeld sein kann, hat die Travestie-Künstlerin Lilo Wanders an diesen Terminen im August die Rolle der Jenny übernommen. Weiter spielen in der „Dreigroschenoper“: Götz Schulte (Jonathan Jeremia Peachum), Katharina Pichler (Celia Peachum), Oliver Urbanski (Polizeichef Brown), Laura Dittmann (Lucy), Bijan Zamani (Pastor Kimball, Filch, Smith), Simon Jaritz-Rudle (Münzmatthias u.a.), Raphael Kübler (Trauerweidenwalter u.a.), Andrés Mendez (Hakenfingerjakob u.a.), Enrico Riethmüller (Ede, Sägerobert u.a.) und Uriel Jung (Jimmy u.a.).

Der Gesamt-Etat der 73. Bad Hersfelder Festspiele beläuft sich auf 8,3 Millionen Euro. Der Bund gibt 870.000 Euro, und das Land Hessen bezuschusst die Festspiele mit 770.000 Euro. Die Stadt Bad Hersfeld wendet 1,5 Millionen für die Festspiele auf und der Landkreis Hersfeld-Rotenburg fördert die Festspiele mit 200.000 Euro. „In Zeiten großer Krisen und Herausforderungen konnten wir uns nach wie vor auf unsere öffentlichen Förderer und die Sponsoren aus der Wirtschaft verlassen“, betont Hinkel. „Ich bin mir bewusst: das ist alles andere als selbstverständlich und ein Zeichen dafür, dass die Festspiele auf einem guten Weg sind. Wir werden bundesweit wahrgenommen und sind bei den Sommer-Kulturfestivals im gesamten deutschsprachigen Raum eine feste Institution.“ Eine Geschäftsbilanz der Festspiele 2024 kann erst später gezogen werden, da das Geschäftsjahr der Saison bis zum 31. Dezember 2024 läuft und viele Buchungsvorgänge noch nicht abgeschlossen sind. Das neue Programm der 74. Bad Hersfelder Festspiele 2025 wird Ende Oktober bekannt gegeben. +++ pm

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