TTBL: Saarbrücken verteidigt Platz eins zur Halbzeit

Fulda schlägt Bad Königshofen erneut im Doppel

Saarbrückens Tomas Polansky. Foto: Ulrich Höfer

Der 1. FC Saarbrücken TT steht zur Halbzeit der Hauptrunde ganz oben: Mit einem 3:2 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt am 11. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) verteidigte der deutsche Vizemeister den ersten Platz. Erster Verfolger bleibt Borussia Düsseldorf durch ein 3:0 gegen den TTC Neu-Ulm. Eine historische Ausbeute erreichte der ASV Grünwettersbach, während der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell den TSV Bad Königshofen erneut im Doppel bezwang.

Dem 1. FC Saarbrücken TT stand zum Abschluss der ersten Halbserie noch einmal eine schwere Aufgabe ins Haus, mit dem TTC Schwalbe Bergneustadt kam ein Anwärter auf die Play-offs in die Joachim-Deckarm-Halle. Dass die Oberberger dem Tabellenführer gefährlich werden könnten, bewiesen sie gleich im ersten Einzel. Alvaro Robles erwischte Darko Jorgic eiskalt und holte den ersten Satz mit 14:12. Der Saarbrücker aber berappelte sich und ging nach 11:6 und 11:3 seinerseits mit 2:1 in Front. Die Entscheidung war schließlich auch eine Sache der Nervenstärke: Mit 10:9, 11:10 und 12:11 verbuchte Robles drei Satzbälle im vierten Satz, Jorgic aber wehrte jedes Mal ab und machte den Sack schließlich zu mit 14:12 zum 3:1. Ein Husarenstreich gelang im Anschluss Tomas Polansky. Der Tscheche lag gegen Benedikt Duda nach 9:11 und 12:14 mit 0:2 hinten, kämpfte sich aber zurück. Im dritten Satz gab es ein eindrucksvolles 11:2, in den weiteren folgten 11:9 und 11:4 zum 3:2-Sieg.

Angesichts der 2:0-Führung schien der Saarbrücker Sieg frühzeitig festzustehen. Bergneustadt aber schlug zurück: Paul Drinkhall zwang Shang Kun mit 3:2 (9:11, 12:10, 11:4, 7:11, 11:9) in die Knie und brachte dem Chinesen die erste TTBL-Niederlage bei, anschließend setzte sich Duda ebenfalls mit 3:2 (7:11, 13:11, 11:9, 9:11, 11:9) gegen Jorgic durch. Für das Schlussdoppel brachte Saarbrücken daher Patrick Franziska, der an der Seite von Shang Kun schließlich den Sieg besorgte. Gegen Robles/Drinkhall lieferte das FCS-Doppel einen abgeklärten Auftritt mit wenigen Fehlern. Mit 11:6, 11:6 und 11:9 sorgten sie für den 3:2-Erfolg des Spitzenreiters. „Das waren heute zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs“, sagte Saarbrücken-Trainer Slobodan Grujic. „Zum Glück konnte ich Patrick Franziska im Doppel aufstellen.“ Eine Gratulation gab es von Benedikt Duda: „Saarbrücken hat verdient gewonnen, auch wenn es sehr knapp war.“

Walther zwingt Tsuboi in die Knie

Weiterhin punktgleich mit Saarbrücken steht Borussia Düsseldorf, die aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses – 28:14 gegenüber 31:12 – auf Position zwei rangiert. Beide Teams haben 18:4 Zähler auf dem Konto. Saisonsieg Nummer neun gelang den Düsseldorfern am Sonntag mit dem 3:0 gegen den TTC Neu-Ulm. „Jetzt stehen wir in der Tabelle gut da und können zuversichtlich auf die nächsten Spiele schauen, denn der Dezember hat es mit 7 Spielen in 19 Tagen wieder in sich“, sagte Trainer Danny Heister nach dem Duell. Dass dieses eine relativ einseitige Angelegenheit war, lag auch an der Aufstellung der Westschwaben. Ohne Tiago Apolonia, der als Ersatzspieler mit nach Düsseldorf gereist war und von der Bank aus den Mitspielern Tipps gab, und ohne An Jaehyun war Neu-Ulm ohne Chance beim Rekordmeister.

Die größte Gelegenheit auf einen Erfolg Neu-Ulms hatte Gustavo Tsuboi: Der Brasilianer, der erstmals seit Ende September wieder in der TTBL zu sehen war, lieferte sich ein heißes Duell mit Ricardo Walther. Immer wieder spähten die Spieler die Schwächen ihres Konkurrenten aus und stellten ihre Taktik entsprechend um. Nach 13:11, 5:11, 9:11 und 11:8 ging es in den Entscheidungssatz. Und hier hatte Walther die besseren Nerven: Während sich Tsuboi in Diskussionen mit den Schiedsrichtern verstrickte, drehte der Düsseldorfer einen 5:7-Rückstand noch zum 11:7 und damit zum 3:2-Erfolg. Zuvor hatte Kristian Karlsson die Borussia in Führung gebracht, gegen Viktor Brodd dominierte er souverän und fuhr in gut einer Viertelstunde einen 11:7, 11:5, 11:6-Sieg ein. Punkt Nummer drei steuerte auf Position drei Anton Källberg bei. Zwar gab der Schwede den ersten Satz mit 5:11 an Abdel-Kader Salifou ab, danach aber hatte er seinen Kontrahenten ausgeguckt. 11:7, 11:1 und 11:3 in den weiteren Sätzen bedeuteten das 3:1 Källbergs und das 3:0 Düsseldorfs. „Nach meiner Führung ist er besser mit meinem Spiel zurechtgekommen, insbesondere die letzten beiden Sätze waren sehr stark von ihm“, erkannte Salifou die Leistung Källbergs an.

Rasmussen finalisiert Grünwettersbacher 3:0-Sieg

Eine historische Ausbeute hat sich der ASV Grünwettersbach gesichert: Durch den 3:0-Erfolg gegen den TTC indeland Jülich schlossen die Badener erstmals die erste Halbserie mit einer positiven Punktausbeute ab. 12:10 weist das Konto des ASV durch den dritten Sieg in Serie auf, damit hat sich das Team auf den sechsten Tabellenplatz vorgearbeitet. Und der Erfolg gegen Jülich hätte kaum klarer sein können, lediglich einen Satz gaben die Gastgeber ab.

Für besondere Freude bei Grünwettersbacher Verantwortlichen und Fans sorgte der Sieg Tobias Rasmussens. Der 22 Jahre alte Däne hatte im August beim 3:1 gegen Vizeweltmeister Mattias Falck vom SV Werder Bremen überrascht, seitdem allerdings keinen Erfolg mehr feiern können. Das änderte sich gegen Jülich: Mit viel Power startete Rasmussen auf Position drei gegen Dennis Klein und finalisierte eine 7:1-Führung im ersten Satz zum 11:6, es folgten 11:5 und 11:8 zum 3:0. Zuvor hatten Rasmussens Teamkollegen ähnlich souverän agiert: Wang Xi schlug Robin Devos mit 3:1 (11:7, 11:8, 8:11, 11:9), Dang Qiu ließ ein 3:0 (11:9, 11:4, 11:7) gegen Deni Kozul folgen. „Sie waren heute einfach besser“, räumte Kozul ein. „Wir müssen unsere Fehler analysieren und uns entsprechend auf das nächste Spiel vorbereiten.“

Fulda schlägt Bad Königshofen erneut im Doppel

Deutlich enger verlief das Duell zwischen dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und dem TSV Bad Königshofen. Wie schon im Achtelfinale des Pokals ging es zwischen diesen beiden Teams ins Doppel, und wie schon im September mit dem glücklicheren Ende für die Osthessen. Tomislav Pucar und Fan Bo Meng lieferten sich einen großen Kampf mit Filip Zeljko und Mizuki Oikawa, erst im Entscheidungssatz zogen sie davon. Nach 12:10, 7:11, 11:9 und 5:11 war auch der fünfte Satz zunächst ausgeglichen, dann aber machten Pucar/Meng Punkt um Punkt, verbuchten eine 9:5-Führung, die schließlich im 11:7 mündete. „Beide hätten gewinnen können, es war sehr knapp“, sagte Fan Bo Meng. „Im fünften Satz konnten wir zum Glück dann recht deutlich gewinnen.“ Während Fulda durch den vierten Saisonsieg nun 8:14 Punkte auf dem Konto hat, war es für Bad Königshofen die fünfte Niederlage in Folge. Mit 10:12 Punkten haben die Unterfranken den Anschluss an die Play-off-Ränge vorerst verloren.

Vor dem Doppel hatten jeweils die Führungsspieler beider Klubs für die Punkte gesorgt. Für Fulda sorgte Ruwen Filus im ersten Einzel für den erwarteten Erfolg: Gegen Filip Zeljko lieferte der Abwehrspieler einen konzentrierten Auftritt und siegte schließlich 3:1 (11:6, 11:3, 8:11, 11:8). Punkt Nummer zwei machte Tomislav Pucar, der Mizuki Oikawa ebenfalls 3:1 (11:9, 11:5, 8:11, 11:8) schlug. Aufseiten Bad Königshofens war wieder einmal Bastian Steger der Punktegarant. Der 38-Jährige schlug zunächst erwartungsgemäß Fan Bo Meng, wobei der Fuldaer beim 1:3 (11:13, 5:11, 11:8, 4:11) eine durchaus bemerkenswerte Leistung abrief. Anschließend war Steger auch gegen Thomas Keinath mit 3:0 (11:4, 11:3, 13:11) erfolgreich, der 42-Jährige war für den gesundheitlich angeschlagenen Filus eingewechselt worden. „Wir hatten uns deutlich mehr ausgerechnet“, ärgerte sich Steger über die Niederlage. „Wir sind eigentlich sehr gut in die Saison gekommen, aber die letzten Spiele waren schon etwas ernüchternd.“

Abgeschlossen wird der 11. Spieltag am Montag ab 19 Uhr mit der Begegnung zwischen dem TTC Zugbrücke Grenzau und dem SV Werder Bremen. Bereits am vergangenen Dienstag hatten die TTF Liebherr Ochsenhausen mit 3:0 beim Post SV Mühlhausen gewonnen.

Der 11. Spieltag in der Übersicht auf der nächsten Seite