TTBL – Play-offs: Düsseldorf kämpft sich ins Finale

Düsseldorfs Timo Boll Foto: BeLa Sportfoto

Fulda. Borussia Düsseldorf steht nach einem hart umkämpften 3:2-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken TT im Liebherr TTBL-Finale 2018. Dort greift der Rekordmeister am 26. Mai gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen nach dem fünften Meistertitel in Serie. Allerdings waren die Gäste aus dem Saarland von einem Entscheidungsspiel zwischenzeitlich nicht weit entfernt.

Viel fehlte dem 1. FC Saarbrücken TT am Sonntagnachmittag wahrlich nicht, um Borussia Düsseldorf doch noch in ein entscheidendes drittes Play-off-Halbfinale zu zwingen. Doch in der Regel hat der Rekordmeister aus dem Rheinland Timo Boll, wenn es darauf ankommt. Und so meisterte der Weltranglistenzweite auch diese brenzlige Situation, in der Saarbrückens Patrick Franziska im Spitzeneinzel dicht vor dem Matchgewinn stand. Aus einem 6:7-Rückstand im fünften Satz machte Boll eine 10:7-Führung – und vollendete wenig später zum Satz- und Spielgewinn.

Dank zweier Punkte seiner Nummer eins steht Düsseldorf nach dem 3:1 im Hinspiel und dem knappen 3:2-Erfolg im Rückspiel zum fünften Mal in Folge im Liebherr TTBL-Finale und trifft dort am 26. Mai in der Fraport Arena Frankfurt auf die TTF Liebherr Ochsenhausen. Die Oberschwaben hatten sich bereits am Samstagabend auch im zweiten Duell gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:1 durchsetzen können. „Das Spiel stand heute auf des Messers Schneide“, fand Matchwinner Boll. „Saarbrücken hat sehr, sehr stark gespielt und hätte den Sieg sicherlich verdient gehabt. Aber die entscheidenden Punkte haben heute zum Glück wir gemacht. In einem dritten Spiel hätte es in jede Richtung laufen können.“

So wie die Partie an diesem Sonntag. Dabei lief zum Auftakt vor 900 Zuschauern im ARAG CenterCourt zunächst noch alles nach Plan für die Gastgeber. Ohne größere Probleme sorgte Boll gegen Bojan Tokic für die 1:0-Führung und brachte Düsseldorf damit auf Kurs. Auf dem besten Weg zur sicheren 2:0-Führung wurde Kristian Karlsson dann jedoch von Franziska gestoppt. Der ehemalige Borusse wehrte im vierten Satz beim Stand von 9:10 aus seiner Sicht erst einen, im fünften Satz bei 11:12 dann auch den zweiten Matchball seines schwedischen Gegners ab und glich in der Folge zum 1:1 aus.

Franziska nah dran

Nach der Pause revanchierte sich dann auch noch Tiago Apolonia gegen Stefan Fegerl für die Niederlage aus dem Hinspiel und die Partie war spätestens jetzt wieder völlig offen. Zumal Franziska anschließend gegen Boll loslegte wie die Feuerwehr und gleich im ersten Satz auf 7:1 davonzog. In einem über weite Strecken spektakulären Match kam Boll zunehmend besser ins Spiel und ging in Führung. Franziska steckte jedoch nicht auf und unterlag dem 37-Jährigen erst im Entscheidungssatz – nur vier Punkte von einem Sieg entfernt (7:6). „Zeitweise war ich am Drücker. Am Ende war er dann einfach ein bisschen ausgefuchster als ich“, ärgerte sich Franziska.

Große Moral bewies schließlich auch Tokic, der nach zwei klaren Satzverlusten noch einmal zurückkam und tatsächlich noch ausgleichen konnte. Nach über vier Stunden Spielzeit hatte im entscheidenden fünften Satz dann jedoch Karlsson die bessern Nerven und ließ Tokic keine Chance (11:1). „Wir sind schon enttäuscht“, gestand Franziska. „Wir haben einen großen Kampf geliefert. Aber im Endeffekt steht Düsseldorf verdient im Finale, auch wenn heute vielleicht ein Tick mehr drin war für uns.“

Während Franziska haderte, blickte Boll – in Hessen geboren und zu Hause – bereits nach vorne: „Wir sind froh, wieder ins Finale eingezogen zu sein. Frankfurt ist ein Heimspiel für mich. Diesmal gegen Ochsenhausen, die wie wir schon in der Champions League gesehen haben, ein verdammt schwieriger Gegner für uns sind.“

Das Spiel in der Übersicht

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT 3:2
Timo Boll – Bojan Tokic 3:1 (11:7, 11:5, 12:14, 11:5)
Kristian Karlsson – Patrick Franziska 2:3 (11:6, 6:11, 11:8, 13:15, 12:14)
Stefan Fegerl – Tiago Apolonia 1:3 (11:13, 6:11, 11:1, 9:11)
Timo Boll – Patrick Franziska 3:2 (9:11, 11:7, 11:9, 7:11, 11:8)
Kristian Karlsson – Bojan Tokic 3:2 (11:8, 11:6, 10:12, 9:11, 11:1) +++ pm