TTBL: Düsseldorf hält Mühlhausen auf Distanz

Düsseldorfs Timo Boll Foto: BeLa Sportfoto

Borussia Düsseldorf startet mit einem Sieg ins neue Jahr und schlägt den Post SV Mühlhausen im Topspiel des 15. Spieltags der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mit 3:1. Tabellenführer bleiben jedoch die TTF Liebherr Ochsenhausen, die dem TTC indeland Jülich auch ohne ihre Topstars keine Chance lassen. Der SV Werder Bremen überrascht gegen den 1. FC Saarbrücken TT und feiert den ersten Liga-Heimsieg der Saison. Der ASV Grünwettersbach dreht ein verloren geglaubtes Spiel, der TTC Zugbrücke Grenzau erlebt ein Déjà-vu.

Für Borussia Düsseldorf hat sich die weite Reise ins sächsische Döbeln definitiv gelohnt. Denn dort schlug die Mannschaft um Topstar Timo Boll mit dem Post SV Mühlhausen am Sonntagnachmittag einen direkten Konkurrenten um die Play-off-Plätze vor über 1.300 Zuschauern mit 3:1 und liegt nach dem 15. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) nun hinter Spitzenreiter Ochsenhausen auf Rang zwei. „Am Ende ist es, denke ich, ein verdienter Sieg“, fand Borussia-Manager Andreas Preuß. „Die Spiele, die wir gewonnen haben, haben wir klar gewonnen.“ Das galt vor allem für Boll, der zum Auftakt zunächst Steffen Mengel keine Chance ließ und im Spitzeneinzel auch Daniel Habesohn deutlich bezwingen konnte. „Timo ist erstaunlich fit aus der Winterpause gekommen“, freute sich Preuß. „Aber auch Kristian Karlsson hat eine gute Leistung gezeigt.“ Der Schwede gewann nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Habesohn ein enges Duell gegen Lubomir Jancarik, das für Post-Trainer Erik Schreyer das vielleicht entscheidende war. „Wenn Lubo den zweiten Satz nach einer 10:6-Führung auch gewinnt, ist das Spiel und eventuell auch das ganze Match völlig offen. Dann hätten wir vielleicht eine Chance gehabt, ins Doppel zu kommen. Das war heute unser Ziel.“ Daraus wurde jedoch nichts, da sich Karlsson nach dem zweiten Durchgang auch den dritten Satz in der Verlängerung sichern konnte, und Boll das 3:1 wenig später perfekt machte. „Düsseldorf ist mit Timo natürlich eine Bank“, räumte Schreyer ein. „Daher geht der Sieg auch völlig in Ordnung.“

Ochsenhausen im Schongang

Völlig in Ordnung ging an diesem Nachmittag auch der klare 3:0-Heimerfolg der TTF Liebherr Ochsenhausen. Der frischgebackene Pokalsieger und Spitzenreiter konnte es sich gegen den Tabellenletzten TTC indeland Jülich sogar leisten, auf seine Topstars Hugo Calderano und Simon Gauzy zu verzichten. „Wir wussten, dass Ochsenhauen die bessere Mannschaft ist – egal wer spielt. Unser Ziel war es daher, einfach unser Bestes zu geben“, so Jülichs Dennis Klein, der zum Abschluss der Partie dem Österreicher Stefan Fegerl glatt in drei Sätzen unterlag. Zuvor war auch seinem Teamkollegen Martin Allegro im Duell mit Jakub Dyjas kein Satzgewinn gelungen. Für den Ehrenpunkt hatte zu Beginn jedoch der Belgier Robin Devos gesorgt, der gegen TTF-Neuzugang Jang Woojin lange dagegenhielt. „Jang war bei seiner Bundesliga-Premiere ein wenig nervös und hatte ein paar Schwierigkeiten“, erklärte TTF-Trainer Mazunov. „Doch er hat sich gut reingekämpft. Die anderen beiden Jungs haben ihre Arbeit dann ebenso gut gemacht.“

Auch der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell ließ seinem Gegner an diesem Nachmittag keine Chance. Sehr zum Leidwesen von Dirk Wagner, Trainer des letztlich mit 0:3 klar unterlegenen TTC Zugbrücke Grenzau, der anschließend zugegeben musste: „So deutlich wie es sich liest und anhört, war es letztlich auch. In zwei, drei Sätzen hatten wir die Möglichkeit, das Ganze etwas anders zu gestalten. Neben dem nötigen Glück hat uns dabei aber auch die Konzentration gefehlt. Deswegen müssen wir das jetzt schlucken.“ Wie schon im Hinspiel, das mit dem gleichen Ergebnis endete, ließen Ruwen Filus und Co. gegen die Westerwälder auch diesmal kaum etwas zu und dürfen sich damit weiter berechtigte Hoffnungen machen, die Play-offs doch noch zu erreichen. Nach Filus’ Führung gegen Mihai Bobocica wackelte Wang Xi gegen Kirill Gerassimenko nur kurz, erhöhte jedoch wenig später auf 2:0. Nach der Pause ließ Tomislav Pucar schließlich auch gegen Marcelo Aguirre nichts mehr anbrennen. „Das war ein verdienter Sieg für uns, auch wenn manche Sätze eng waren“, resümierte Fuldas Trainer Qing Yu Meng, der mit seinen Schützlingen mehr als zufrieden war: „Insgesamt haben alle drei Spieler eine super Leistung gezeigt.“

Premiere für Bremen

Ein Ergebnis mit echtem Seltenheitswert sahen die Zuschauer heute in der Bremer Klaus-Dieter-Fischer-Halle. Dort nämlich gelang Vize-Pokalsieger SV Werder Bremen der erste Liga-Heimsieg der Saison und damit gleichzeitig der erste Erfolg nach zuvor sieben Bundesliga-Niederlagen in Folge. „Wir sind sehr glücklich. Es war sehr wichtig für uns und auch für die Zuschauer, zu Hause endlich mal wieder zu punkten“, freute sich Werder-Trainer Cristian Tamas nach dem 3:2 gegen den 1. FC Saarbrücken TT. Bis es allerdings soweit war, musste der Rumäne mächtig zittern. Zwar hatte Bastian Steger sein Team gegen Saarbrückens Ersatzmann Tobias Rasmussen standesgemäß in Führung gebracht, Darko Jorgic gelang jedoch prompt der Ausgleich, Patrick Franziska nach der Pause dann sogar die Führung. Einem erneut starken Steger hatten die Norddeutschen schließlich zu verdanken, dass dessen erster Punkt nicht Bremens einziger blieb. Der 37-Jährige, der den Verein zum Saisonende verlassen wird und nach Bad Königshofen wechselt, drehte in einem sehenswerten Duell gegen Jorgic einen 1:2-Satzrückstand und erzwang so das Schlussdoppel. „Ich habe gekämpft und auch nicht schlecht gespielt“, fand der unterlegene Jorgic, musste allerdings zugeben: „Basti war heute einfach zu stark für mich.“ Gut für Saarbrücken, dass Steger im Doppel nicht erneut eingesetzt werden durfte, gebracht hat es der Mannschaft von Trainer Slobodan Grujic jedoch nichts. Die sonst so doppelstarken Saarländer, diesmal in der Kombination Rasmussen/Franziska, mussten sich Gustavo Tsuboi und Hunor Szöcs letztlich deutlich geschlagen geben. „Wir wussten, dass es nach der knappen Niederlage im Hinspiel auch dieses Mal wieder eng wird. Diesmal hat es unser Doppel jedoch geschafft“, schloss Tamas.

Einen knappen 3:2-Erfolg feierte in der mit Abstand längsten Begegnung des 15. Spieltags auch der ASV Grünwettersbach – und das, obwohl es zur Pause ganz und gar nicht danach aussah. Denn zu Beginn der Partie hatte ausschließlich der TSV Bad Königshofen etwas zu feiern: Kilian Ort brachte die Gastgeber aus Unterfranken gegen Bojan Tokic mit 1:0 in Führung, Filip Zeljko – eigentlich nur Ersatz für den Japaner Mizuki Oikawa – erhöhte wenig später gegen Ricardo Walther völlig überraschend auf 2:0. Mit dem Rücken zur Wand drehte nach der Pause jedoch Dang Qiu sein Spiel gegen Bence Majoros und ließ die mitgereisten Anhänger des Final-Four-Teilnehmers wieder hoffen. Der aus Indien zurückgekehrte und für Walther eingewechselten Sathiyan Gnanasekaran sorgte anschließend gegen Ort tatsächlich für den Ausgleich, bevor es im Schlussdoppel dramatisch wurde. In einem zuvor ausgeglichenen Spiel zogen Zeljko und Majoros im fünften Satz auf 7:2 davon, konnten den Vorsprung jedoch nicht ins Ziel retten. Qiu und Gnanasekaran holten Punkt um Punkt auf und sorgten so für den zweiten ASV-Erfolg in Serie. „Die Stimmung hier war heute einfach unglaublich. Leider haben wir das entscheidende Doppel nicht gewinnen können“, haderte Zeljko.

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