TTBL: Düsseldorf beendet Negativserie

Anton Källberg. Foto: BeLa Sportfoto

Nach zuvor drei Saisonniederlagen in Folge und dem bitteren Aus im Pokal-Viertelfinale schlägt Borussia Düsseldorf am 10. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) den SV Werder Bremen knapp mit 3:2 und hält damit den Kontakt zur Spitzengruppe. Tabellenführer bleiben die TTF Liebherr Ochsenhausen, die gegen den TSV Bad Königshofen keine Probleme haben. Ein Verfolger-Trio ist den Oberschwaben jedoch nach wie vor dicht auf den Fersen.

Kollektives Aufatmen bei Borussia Düsseldorf: Nach zuvor drei Bundesliga-Niederlagen in Folge und dem bitteren Pokal-Aus in Grünwettersbach gewann die Mannschaft von Trainer Danny Heister am Sonntagabend mit 3:2 gegen den SV Werder Bremen und kann damit den Negativtrend der letzten Wochen erst einmal stoppen. „Ich bin müde, aber überglücklich“, so Kamal Achanta, der für den angeschlagenen Omar Assar ins Team gerückt war. „Die Mannschaft konnte ein Erfolgserlebnis gut gebrauchen und ich bin froh, dass ich dazu beitragen konnte.“ Ohne Topstar Timo Boll taten sich die Gastgeber am 10. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) jedoch lange schwer und hatten Glück, zur Pause nicht mit O:2 zurückzuliegen. Doch Kristian Karlsson konnte zum Auftakt gegen Gustavo Tsuboi gleich mehrere Matchbälle des Brasilianers abwehren. Nach dem Ausgleich durch Bastian Steger gelang das gleiche Kunststück auch Achanta im Duell mit Hunor Szöcs. Sehr zum Ärger von Steger, der anschließend erneut ausglich. „Als wir gesehen haben, dass Timo nicht da ist, haben wir gehofft, dass vielleicht etwas möglich ist. Leider konnten wir einige Matchbälle im ersten und dritten Einzel nicht nutzen“, haderte Werders Nummer eins. „Auch im Doppel waren am Ende noch Chancen da.“ Dort präsentierte sich jedoch vor allem Källberg in deutlich besserer Form als noch gegen Grünwetterbach und sorgte an der Seite von Achanta für den Siegpunkt, dank dem Düsseldorf Kontakt zu den Play-off-Plätzen hält und weiter Fünfter ist.

Von der Tabellenspitze grüßen weiterhin die TTF Liebherr Ochsenhausen, die im fünften Heimspiel der Saison den fünften Sieg einfuhren – und das völlig ungefährdet. „Das war top. So ein Ergebnis kann man sich als Trainer nur wünschen“, freute sich TTF-Trainer Mazunov. Den Gästen des TSV Bad Königshofen blieb nach einer Spielzeit von weniger als zwei Stunden lediglich ein einziger Satzgewinn. Der gelang dem Japaner Mizuki Oikawa im zweiten Einzel gegen Stefan Fegerl, der wenig später allerdings dennoch auf 2:0 erhöhte, nachdem Simon Gauzy zum Auftakt in die Begegnung bereits Bence Majoros mit 3:0 bezwungen hatte. Nach der Pause konnte schließlich auch der nach seiner Verletzungspause zurückgekehrte Kilian Ort im Duell mit Jakub Dyjas die klare Auswärtsniederlage seiner Mannschaft nicht verhindern. Seine Generalprobe für das Heimspiel gegen Düsseldorf in einer Woche hatte sich das Team von Coach Koji Itagaki anders vorgestellt. „Ochsenhausen hat eine starke Mannschaft, da müssen wir schon an die Maximalform ran“, so Ort. „Von der waren wir aber alle weit entfernt und daher nicht in der Lage, dagegenzuhalten.“

Jülich muss weiter warten

Das galt für den TTC indeland Jülich zwar nicht, trotzdem entführte am Ende der 1. FC Saarbrücken TT die Punkte aus der Nordhalle und hält sich damit in der Verfolgergruppe der Tabelle. Der Aufsteiger hingegen wartet auch nach dem neunten Saisonspiel weiter auf den ersten Sieg und bleibt abgeschlagen Tabellenletzter. Dabei boten sich den Gastgebern um Spitzenspieler Robin Devos durchaus Chancen. Devos selbst etwa führte zum Auftakt gegen Liao Cheng-Ting bereits mit 2:0, musste die Partie allerdings dennoch abgeben. Für FCS-Trainer Slobodan Grujic bereits der Knackpunkt der Begegnung: „Wenn wir das erste Spiel verloren hätten, wäre es deutlich schwieriger geworden.“ Nach dem 2:0 durch Darko Jorgic, der an Position eins Saarbrückens Spitzenspieler Patrick Franziska vertrat, schöpfte Jülich plötzlich neuen Mut, als Dennis Klein sein erstes Saisonspiel gewann. Der 21-Jährige rang in fünf Sätzen Tomas Polansky nieder und verkürzte so auf 1:2. Mit seinem zweiten Sieg des Tages machte schließlich jedoch Matchwinner Jorgic alle Jülicher Hoffnungen auf eine Siegchance im Doppel zunichte. „Wenn Robin sein erstes Spiel gewinnt, sieht die Sache schon ganz anders aus“, haderte Klein. „Aber es ist schwer zu sagen, was danach passiert wäre. Auf jeden Fall hatten wir heute wieder mal eine Chance, haben sie jedoch leider nicht genutzt.“

Auch der TTC Zugbrücke Grenzau ließ im Duell mit dem Post SV Mühlhausen mindestens eine gute Gelegenheit aus und muss nach zuletzt zwei Siegen in Liga und Pokal die nächste Niederlage hinnehmen. Allerdings fiel diese weniger hoch aus, als Trainer Dirk Wagner zwischenzeitlich befürchten musste. „Am Anfang sah es so aus, als würden wir von Mühlhausen überrollt werden“, so Wagner. „Aber wir haben es geschafft, unsere Kräfte noch einmal zu mobilisieren.“ Und zwar zunächst in Person von Mihai Bobocica, den seine vorzeitige Vertragsverlängerung zu beflügeln schien. Denn mit einem 0:2-Rückstand im Rücken schlug der Italiener nach der Pause Lubomir Jancarik nach 0:1 mit 3:1 und brachte Grenzau so zurück ins Spiel. Anschließend bewies auch der im ersten Einzel noch völlig chancenlose Kirill Gerassimenko Moral, konnte jedoch gegen Ovidiu Ionescu drei Matchbälle nicht nutzen – und das, nachdem er zuvor nach nur sieben eigenen Punkten in den ersten beiden Sätzen noch zum 2:2 ausgeglichen hatte. Entsprechend groß war daher die Erleichterung bei Gästetrainer Erik Schreyer, der sich vor allem für Matchwinner Ionescu freute: „Es war das erwartet schwere Spiel. Großes Kompliment an die Mannschaft, die nach dem Auswärtsspiel in der Champions League schon ein bisschen platt war. Nach einem kleinen Tief tun Ovi seine beiden Erfolge extrem gut. Wir haben uns oben festgesetzt und gute Chancen im Kampf um die Play-offs.“

Bergneustadt bezwingt Pokalhelden

Die hat nach wir vor auch der TTC Schwalbe Bergneustadt, der nach dem Pokal-Aus gegen Bremen zwar den fünften Ligasieg in Folge feiern konnte, sich dafür jedoch gegen den Tabellenvorletzten ASV Grünwettersbach mächtig strecken musste. „Das zeigt, wie ausgeglichen die Liga ist“, fand Benedikt Duda, dem in der Bergneustädter Burstenhalle unweit seines Elternhauses zwei Siege gelangen. „Oft machen nur ein paar Prozentpunkte den Unterschied. Deshalb sind wir froh, dass wir die beiden Punkte hierbehalten konnten.“ Dudas 1:0-Führung gegen seinen Freund und Mitbewohner Dang Qiu glich Pokalheld Ricardo Walther zunächst aus, Sathiyan Gnanasekaran brachte die Gäste anschließend sogar in Führung. Der Rest der Partie gehörte dann jedoch den Oberbergern: Duda führte seine Mannschaft gegen Walther ins Schlussdoppel, wo dann die zuvor sieglosen Paul Drinkhall und Alvaro Robles den längeren Atem hatten. „Der Pokalerfolg war eine Riesen-Sensation. Das haben wir auch entsprechend gefeiert“, versuchte Walther die Niederlage zu erklären. „Vielleicht waren wir deshalb heute nicht mehr ganz so frisch.“ +++ pm

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