TTBL: Bremen fährt die ersten Punkte ein

Bremens Bastian Steger Foto: Paul Walden

Nach dem verpatzten Saisonauftakt erkämpft sich der SV Werder Bremen am 2. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell im Doppel die ersten Punkte der neuen Spielzeit. Auch das Duell der TTF Liebherr Ochsenhausen gegen den 1. FC Saarbrücken TT geht über die volle Distanz. Alter und neuer Spitzenreiter ist der TSV Bad Königshofen, dem Borussia Düsseldorf auch ohne Timo Boll jedoch dicht auf den Fersen bleibt.

Der SV Werder Bremen darf sich nach dem völlig verpatzten Saisonauftakt gegen Bad Königshofen über die ersten Punkte der neuen Spielzeit freuen. Die waren allerdings hart umkämpft – und zu großen Teilen Bastian Steger zu verdanken. Denn Werders Nummer eins bot gegen Wang Xi und Ruwen Filus gleich zwei blitzsaubere Leistungen und ließ den Abwehr-Assen des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell bei seinen glatten Dreisatzerfolgen nicht den Hauch einer Chance. Zweimal glich Steger auf diese Weise eine Führung der osthessischen Gastgeber aus, die erst Ruwen Filus um Duell mit Gustavo Tsuboi und nach der Pause Fuldas Neuzugang Tomislav Pucar gegen Hunor Szöcs besorgt hatte. „Bastian hat heute einen überragenden Auftritt hingelegt“, lobte Trainer Cristian Tamas. „So stark hat er gegen Wang Xi noch nie gespielt.“ Im spielentscheidenden Doppel durfte dann auch Tsuboi jubeln. Gemeinsam mit Florent Lambiet bewies der Brasilianer Kampfgeist und drehte zusammen mit dem jungen Belgier einen 1:2-Satzrückstand. „Insgesamt haben wir heute eine tolle Mannschaftsleistung geboten“, freute sich Tamas. Sein Gegenüber Qing Yu Meng hatte Pucar im Doppel diesmal seinen 17-jährigen Sohn Fan Bo an die Seite gestellt, der mit dem Kroaten zwar gut harmonierte, die zweite Fuldaer Doppel-Niederlage in Folge jedoch nicht verhindern konnte.

Verhindern konnte auch Patrick Franziska die Niederlage seines 1. FC Saarbrücken TT gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen nicht – und dass, obwohl der 26-Jährige nach seinen guten Auftritten auf der ITTF World Tour weiterhin in guter Form ist und sowohl Hugo Calderano als auch Simon Gauzy mit 3:2 niederrang. Zu mehr reichte es für die ersatzgeschwächten Saarländer jedoch nicht. Zwar bot Tobias Rasmussen aus der Zweitligamannschaft des FCS gegen Stefan Fegerl eine gute Leistung, konnte im ersten und zweiten Satz seine Führung jedoch nicht ins Ziel bringen. „Dass er bei seinem Debüt in der 1. Mannschaft mit 0:3 nachhause geht, hat er nicht verdient. Ein, zwei Sätze waren schon drin. Aber wir haben heute insgesamt unsere Chancen einfach nicht genutzt“, ärgerte sich FCS-Trainer Slobodan Grujic, der den Schwachpunkt seiner Mannschaft derzeit im Doppel sieht. Dort stand Rasmussen an der Seite von Neuzugang Darko Jorgic, der zum Auftakt Gauzy unterlegen war, gegen das wesentlich erfahrenere Duo Calderano/Fegerl schließlich auf verlorenem Posten. Ochsenhausen hingegen feiert im zweiten Spiel den zweiten Sieg im Doppel.

Assar macht den Unterschied

Soweit kam es in Düsseldorf erst gar nicht. Ohne Timo Boll, dafür jedoch mit einem deutlich verbesserten Omar Assar fuhr Borussia Düsseldorf gegen den ASV Grünwettersbach am Freitagabend bereits vor der fünften Partie die nächsten beiden Punkte ein. Denn während der Ägypter zum Saisonauftakt in seinem ersten Spiel für den Rekordmeister noch beide Einzel verlor, avancierte Borussias Neuzugang an diesem Abend zum Matchwinner. „Ich bin total happy, dass bei Omar heute der Knoten geplatzt ist“, so Trainer Danny Heister. „Das war wichtig für ihn persönlich und natürlich für uns alle.“ Dabei stand der mehrfache Afrikameister zu Beginn der Partie gegen Bojan Tokic schon mit dem Rücken zur Wand, wehrte jedoch zwei Matchbälle des Slowenen ab und drehte schließlich den 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg. Beflügelt von seinem ersten Erfolg für Düsseldorf ließ es sich Assar im Spitzenzeinzel gegen Ricardo Walther dann auch nicht nehmen, für die Entscheidung zu sorgen. „Mit einer Führung hätten wir heute gute Chancen gehabt, zu gewinnen. Am Ende hat Omar Assar einfach großartig gegen mich gespielt“, musste Walther zugeben, der für die Gäste aus Karlsruhe gegen Anton Källberg zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen konnte.

Von der Tabellenspitze grüßt jedoch nicht der Rekordmeister, sondern weiterhin der TSV Bad Königshofen, der nach dem 3:0-Auftaktsieg gegen Bremen im Westerwald gleich den nächsten Erfolg feierte. Gegen den TTC Zugbrücke Grenzau erwischten die Unterfranken einen Start nach Maß und gingen durch Kilian Ort und Mizuki Oikawa mit 2:0 in Führung. Doch die Gastgeber bewiesen Moral und kämpften sich in zwei packenden Duellen wieder zurück. „Ich hoffe, dass wir das Selbstvertrauen und den Mut behalten, so in die Spiele reinzugehen“, so Trainer Dirk Wagner trotz der Niederlage. Erst schlug Mihai Bobocica TSV-Neuzugang Bence Majoros in fünf Sätzen, dann setzte sich auch Kirill Gerassimenko im Entscheidungssatz gegen Oikawa durch und erzwang so das Doppel. Dort harmonierten dann Ort und Majoros besser als Lind und Bobocica und sorgten so für die Punkte drei und vier des Aufsteigers aus dem letzten Jahr. „Grenzau hätte es nach diesem Fight ebenfalls verdient gehabt“, fand Ort. „Wir waren heute sicherlich die glücklichere Mannschaft, sind aber froh, dass wir das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden konnten.“
Den 2. Spieltag bringen am Samstagabend um 17 Uhr der TTC indeland Jülich und der TTC Schwalbe Bergneustadt zum Abschluss. +++ pm

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