TTBL: Bergneustadt und Saarbrücken weiter auf Playoff-Kurs

Wang Xi wird in Fulda verabschiedet

Tischtennis Bundesliga

Die Playoff-Kandidaten haben sich am 19. TTBL-Spieltag weiter herauskristallisiert. Der TTC Schwalbe Bergneustadt (3:2 bei Bad Königshofen) und der 1. FC Saarbrücken TT (3:1 gegen Grenzau) untermauerten ihre Ambitionen. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell feierte gegen Schlusslicht Jülich den siebten Sieg in Folge und bleibt zumindest theoretisch noch im Playoff-Rennen, während der Post SV Mühlhausen (1:3 in Grünwettersbach) einen Dämpfer erhielt.

Der TSV Bad Königshofenist derzeit das „Marathon-Team“ der Liga. Gegen den TTC Schwalbe Bergneustadtging es zum dritten Mal in Folge über die volle Distanz. Am Ende jubelten in der Shakehands Arena vor über 400 Zuschauern allerdings die Gäste, die einen wichtigen Schritt Richtung Playoffs machten. Paul Drinkhall und Alvaro Robles gewannen das Schlussdoppel gegen Kilian Ort/Bence Majoros klar. Zuvor hatte Nationalspieler Benedikt Duda mit zwei Einzelerfolgen über Bence Majoros (3:2) und Mizuki Oikawa (3:1) die Gäste überhaupt im Spiel gehalten und jeweils den Rückstand wettgemacht. Für die Königshofener Führung sorgte zu Beginn Mizuki Oikawa, der Paul Drinkhall trotz verschlafenem Beginn noch besiegen konnte. Kilian Ort gelang gegen Alvaro Robles – einem von der Bilanz besten TTBL-Spieler – ein Achtungserfolg. Doch hinten heraus zeigte Playoff-Kandidat Bergneustadt geschlossen Nervenstärke. „Unser Ziel sind die Playoffs“, stellte Bergneustadts Trainer Lei Yang noch mal klar. „Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen kühlen Kopf bewahren, Punkt für Punkt erarbeiten und versuchen, die beste Leistung zu zeigen, dann klappt es.“ „Im Schlussdoppel ist Bergneustadt eine Macht. Bis auf den ersten Spieltag haben sie kein Doppel verloren. Mit dem Selbstvertrauen sind sie auch ins Spiel gegangen und waren uns aufgrund der Links-Rechts-Kombination auch überlegen“, sagte Kilian Ort.

Wang Xi wird in Fulda verabschiedet, Mühlhausen geht die Luft aus

Richtig emotional wurde es schon vor der Partie zwischen dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzellund dem TTC Indeland Jülich. Nach elf Jahren im Fuldaer Dress wurde Wang Xi verabschiedet. „Ich glaube, wir haben viele Siege hier gefeiert, an die du dich gerne zurückentsinnen wirst und uns allen im Herzen und Gedächtnis bleiben werden“, sagte TTC-Präsident Stefan Frauenholz in Richtung des Abwehrspielers. Mit Fulda wurde der gebürtige Chinese, der 2015 die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt, dreimal Deutscher Vizemeister und viermal Deutscher Vize-Pokalsieger. In den Spielzeiten 2009/10 (27:5) und 2011/12 (29:7) konnte Wang im Trikot des TTC jeweils die beste Bilanz aller Bundesligaspieler aufweisen. In seinem möglicherweise letzten Heimspiel behauptete sich Wang Xi gegen Dennis Klein souverän. Zwei Siege von Ruwen Filus machten den siebten Fuldaer Erfolg in Serie perfekt. Zumindest theoretisch bestehen noch die Chancen auf die Playoffs, allerdings hat der TTC mit Bergneustadt und Ochsenhausen noch zwei harte Auswärtsspiele vor der Brust. „Wir haben jetzt noch zwei schwere Spiele und wollen die Siegesserie fortsetzen. Mal schauen, was geht“, sagte Matchwinner Ruwen Filus. „Heute hatten wir etwas mehr Chancen als im Hinspiel. Ruwen Filus ist ein Spieler, der schwer zu schlagen ist“, erklärte Jülichs Robin Devos, der mit einem 3:0 über Tomislav Pucar für den Jülicher Ehrenpunkt verantwortlich zeichnete.

Grünwettersbach schlägt müdes Mühlhausen

Im Kampf um einen Playoff-Platz hat der Post SV Mühlhauseneinen Rückschlag hinnehmen müssen. Beim ASV Grünwettersbachunterlagen die Thüringer mit 1:3. Ovidiu Ionescu hatte mit einem 3:2-Erfolg über Ricardo Walther für einen vielversprechenden Beginn gesorgt. Bojan Tokic egalisierte für die Gastgeber durch ein 3:1 über Daniel Habesohn und Sathiyan Gnanasekaran sorgte mit einem ungefährdeten 3:0 über Lubomir Jancarik für die Führung. Im Anschluss zog Ricardo Walther gegen Daniel Habesohn im vierten Satz den Kopf aus der Schlinge und setzte sich im Entscheidungssatz klar durch. „Es war ein hart umkämpftes Spiel heute, viele enge Matches dabei. Ich glaube, am Ende haben wir den Ticken verdient gewonnen. Mühlhausen war der erwartet schwere Gegner, sie stehen nicht umsonst da oben“, resümierte Walther. Der unterlegene Daniel Habesohn führte unter anderem die strapaziösen vergangenen Wochen der Post-SV-Spieler mit TTBL, Champions League und internationale Turniere als Grund für die Niederlage an. „Die letzten zwei Monate waren praktisch ohne Pause, ständig schwere Spiele und die Reiserei zehrt sehr. Ich merke es an mir, die Luft ist draußen, vor allem mental, aber auch körperlich. Da trifft man in den wichtigen Momenten die falsche Entscheidungen“, erklärte Habesohn.

Patrick Franziska führt Saarbrücken zum Sieg

Angeführt von einem starken Patrick Franziska fuhr der 1. FC Saarbrücken TTim Hinblick auf die Playoffs einen wichtigen Pflichtsieg gegen den TTC Zugbrücke Grenzauein. Der deutsche Nationalspieler gewann zwei Einzel, den dritten Zähler steuerte Darko Jorgic bei. Grenzaus Kirill Gerassimenko hatte durch ein 3:1 über Tomas Polansky für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt. „Das waren heute zwei wichtige Punkte für uns. Ich denke, es war verdient. Tomas hatte auch noch seine Chancen. Wir fahren jetzt mit viel Selbstvertrauen nach Mühlhausen, wo wir den Playoff-Platz sichern wollen“, kommentierte Saarbrückens Coach Slobodan Grujic. Im Spitzeneinzel gewann Gerassimenko den ersten Durchgang, doch dann trumpfte Patrick Franziska auf. „Das habe ich nach dem ersten Satz so nicht erwartet. Er hat alle Bälle auf den Tisch gebracht und dies mit sehr viel Qualität“, musste Gerassimenko neidlos anerkennen.

Der 19. Spieltag wird am kommenden Samstag mit dem Topspiel Borussia Düsseldorf gegen TTF Liebherr Ochsenhausen komplettiert, das in München im Audi Dome stattfindet. Bereits am Samstagabend setzte sich Ochsenhausen in einer vorgezogenen Partie des 20. Spieltages gegen den SV Werder Bremen durch und wiederholte damit den Erfolg aus dem Pokalfinale.

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