TTBL: Bergneustadt siegt im Topspiel

Bergneustadts Paul Drinkhall. Foto: Henning Braun

Der TTC Schwalbe Bergneustadt revanchiert sich am 12. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) beim Post SV Mühlhausen für die knappe Niederlage im Hinspiel und sammelt wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs. Dahinter hält Borussia Düsseldorf mit einem klaren Auswärtserfolg beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell weiter den Anschluss. Der ASV Grünwettersbach und Aufsteiger TTC indeland Jülich verpassen die Überraschung, dem TSV Bad Königshofen gelingt sie.

So richtig glauben konnte Heinz Duda den Erfolg seiner Mannschaft kurz nach dem Spiel noch nicht. Denn zuvor war es in dieser Saison lediglich Rekordmeister Düsseldorf gelungen, am Kristanplatz zu punkten. Doch am 12. Spieltag entführte nun auch der TTC Schwalbe Bergneustadt die Punkte aus der Festung des Post SV Mühlhausen und nahm damit erfolgreich Revanche für die knappe Niederlage im Hinspiel. „Spielerisch waren wir nicht die bessere Mannschaft. Aber insbesondere im Doppel hatten wir in den entscheidenden Ballwechseln viele Kantenbälle“ fand Schwalbe-Manager Duda. „Letztendlich hatten wir einfach mehr Glück und dürfen weiter träumen.“ Und zwar von der ersten Play-off-Teilnahme der Vereinsgeschichte, die als Tabellenvierter nach wie vor realistisch ist. Dabei hätte Daniel Habesohn fast im Alleingang dafür gesorgt, dass Bergneustadt ohne Punkte nachhause fährt. Der österreichische Doppel-Europameister brachte die Gastgeber zunächst in Führung und erzwang später im Spitzeneinzel gegen Benedikt Duda das Schlussdoppel. Dort harmonierten dann jedoch Paul Drinkhall und Alvaro Robles besser als Ovidiu Ionescu und Steffen Mengel – und hatten das besagte Glück. „Es ist sehr schade, dass wir das Spiel verloren haben“, fand daher der heute nicht eingesetzte Lubomir Jancarik. „Trotzdem hat zumindest Daniel (Habesohn) zwei tolle Spiele angeliefert.“

Punktgleich hinter Bergneustadt liegt weiterhin Rekordmeister Borussia Düsseldorf, der im Duell mit dem Dauerrivalen TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell die richtige Antwort auf die bittere Niederlage in der Champions League am Freitagabend gab und den Osthessen beim 3:0-Auswärtsserfolg keine Chance ließ. Während Fulda die Play-offs damit wohl endgültig abhaken kann, ist Düsseldorf weiter im Rennen. „Nach den Reisestrapazen und der unglücklichen Niederlage in Portugal ist das ein Super-Ergebnis für uns“, freute sich Borussia-Trainer Danny Heister. Dafür sorgte zum Auftakt in die Partie zunächst Kamal Achanta, der gegen Wang Xi zwar den ersten Satz abgab, die nächsten Durchgänge jedoch allesamt für sich entscheiden konnte. Anschließend erhöhte Boll gegen Ruwen Filus auf 2:0 – und war nach seiner Verletzung schon fast wieder der alte. „Timo war wieder einmal sehr dominant heute“, musste Filus zugeben, der zwischenzeitlich auf 1:2-Sätze verkürzen konnte. „Insgesamt waren jedoch viele knappe Sätze dabei und es gab einige Chancen, die wir leider nicht nutzen konnten.“ Auch Tomislav Pucar nicht, der gegen den nach seiner Erkältung wiedergenesenen Kristian Karlsson die dritte 1:3-Niederlage des Tages quittieren musste.

Ochsenhausen dreht das Spiel

Eine weitere Niederlage musste auch der ASV Grünwettersbach hinnehmen. Und das, obwohl die Sache zur Pause noch völlig anders aussah. Denn nach den ersten beiden Einzeln führten die Hausherren gegen den Tabellenführer und Herbstmeister TTF Liebherr Ochsenhausen mit 2:0. Ricardo Walther hatte gegen Stefan Fegerl für die Führung gesorgt, Dang Qiu wenig später gegen Jakub Dyjas auf 2:0 erhöht. Allerdings schien TTF-Trainer Dmitrij Mazunov anschließend genau die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn erst brachte Simon Gauzy die Gäste aus Oberschwaben wieder in Schlagdistanz, dann glich Dyjas in einem engen Fünfsatzduell gegen Walther aus, da dieser seinen guten Start im Entscheidungssatz (5:1) nicht nutzen konnte und sich Dyjas für seine Risikobereitschaft belohnte. Im Schlussdoppel keimte auf Seiten des ASV dann noch einmal Hoffnung auf, nach dem ersten Satz hatten jedoch Fegerl und Gauzy das Spiel im Griff. Damit profitiert Ochsenhausen von Mühlhausens Niederlage und baut die Tabellenführung auf vier Punkte aus.

Im Mittelfeld der Tabelle hingegen zeigt die Formkurve des TTC Zugbrücke Grenzau weiter nach oben. Gegen den TTC indeland Jülich feierte die Mannschaft von Trainer Dirk Wagner bereits den fünften Saisonerfolg und rückt damit vor auf Tabellenplatz sechs. Gegen den ersatzgeschwächten Aufsteiger, der erneut auf den verletzten Dennis Klein verzichten musste, geriet der 3:0-Heimerfolg nie ernsthaft in Gefahr, auch wenn Jülich die Gastgeber zweimal über die volle Distanz zwang. „Ohne Dennis Klein ist es schwer für uns“, so Robin Devos. „Unsere einzige Chance bestand heute darin, ins Doppel zu kommen. Aber das hat leider nicht funktioniert.“ Denn zum Auftakt in die Begegnung hatte Kirill Gerassimenko sein Spiel nach einem 1:2-Satzrückstand gegen Devos ebenso im Griff wie Marcelo Aguirre seines nach der Pause. Der in Paraguay geborene Italiener drehte die Partie gegen Martin Allegro und sorgte mit seinem ersten Einzelerfolg so für den Grenzauer Sieg, nachdem Muhammed Akar zuvor gegen Mihai Bobocica chancenlos geblieben war.

Bremens Negativserie hält an

Ziemlich chancenlos wäre an diesem Nachmittag um ein Haar auch der SV Werder Bremen geblieben, wäre Hunor Szöcs nicht gewesen, der die Niederlage gegen den TSV Bad Königshofen allerdings nur hinauszögern konnte. Denn der Rumäne stand nach der Pause gegen Bence Majoros schon mit dem Rücken zur Wand und war kurz davor, auch das dritte Einzel seiner Mannschaft zu verlieren. Doch Szöcs wehrte im vierten Satz ganze vier Matchbälle in Folge ab und rettete Bremen schließlich doch noch ins Spitzeneinzel. Dort schickte sich dann Werders Nummer eins Bastian Steger an, Bremen weiter im Spiel zu halten. Doch dass dieser Sonntag nicht Stegers Sonntag war, war zuvor bereits gegen Kilian Ort deutlich geworden, als der 37-Jährige seinem 15 Jahre jüngeren Kontrahenten relativ klar unterlag. Klar wurde es gegen Bad Königshofens Matchwinner Mizuki Oikawa zwar nicht noch einmal, das bessere Ende hatte nach fünf größtenteils engen Sätzen dennoch der Japaner. Damit verliert Bremen in der Tabelle weiter an Boden (9.) und muss nach der fünften Niederlage in Folge auch Bad Königshofen (8.) vorbeiziehen lassen. +++ pm

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