TTBL: Bergneustadt gewinnt Spitzenspiel hauchdünn

Düsseldorf souverän, Mühlhausen mit starken Nerven

Tischtennis Bundesliga

In der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) entscheidet der TTC Schwalbe Bergneustadt das Topspiel gegen TTF Liebherr Ochsenhausen hauchdünn für sich und schließt damit zu dem Tabellenführer auf. Der Post SV Mühlhausen muss gegen Bremen ebenfalls über die volle Distanz und bewahrt sich mit dem Sieg die Chancen auf einen Playoff-Platz.

In der Burstenhalle zu Bergneustadt wurde den Zuschauer ein Topspiel geboten, das seinen Namen definitiv verdient hatte. Insgesamt dreieinhalb Stunden lieferten sich der TTC Schwalbe Bergneustadt und die TTF Liebherr Ochsenhausen ein enges Duell, mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Zum dritten Mal in den letzten vier Spielen war dabei das Bergneustädter Doppel mit Paul Drinkhall und Alvaro Robles der Matchwinner. Benedikt Duda brachte gegen Stefan Fegerl die Schwalben zuvor in Führung, ehe Paul Drinkhall Jang Woojin den Vortritt lassen musste. Im dritten Einzel überraschte Alvaro Robles gegen Simon Gauzy, den er im Entscheidungssatz mit 11:9 bezwingen konnte. Benedikt Duda verpasste es dann, gegen den ehemaligen Jugendweltmeister Woojin den „Sack“ zuzumachen. Im zweiten und dritten Satz nutze er seine Satzbälle nicht, um schließlich mit 1:3 zu verlieren. Im Abschlussdoppel machte es das Bergneustädter Duo dann aus Sicht der Heimmannschaft auch noch unnötig spannend, als sie bereits im vierten Satz zahlreiche Matchbälle liegen ließen und erst im letzten Satz den vielumjubelten Sieg perfekt machten. „Das war eine super Mannschaftsleistung von uns heute“, freut sich Duda, der aber dennoch mit seinem zweiten Einzel nicht zufrieden war. „Ich war wirklich sauer, dass ich meine 9:5-Führung im zweiten und 10:5-Führung im dritten Satz gegen Woojin nicht nach Hause bringen konnte. Aber mit dem Sieg sieht es wirklich gut mit den Playoffs aus.“  Bergneustadt ist damit verlustpunktgleich mit Ochsenhausen und Düsseldorf und ist auf dem besten Weg, erstmals in der Vereinsgeschichte die Playoffs zu erreichen. Ochsenhausens Trainer Dimitrij Mazunov war hingegen enttäuscht nach dem Spiel: „Die Jungs sind teilweise erst gestern aus Budapest zurück gekommen, die ein oder andere Situation heute war etwas unglücklich und Bergneustadt hat wirklich sehr gut gespielt. Aber Sie stehen nicht umsonst auf dem dritten Tabellenplatz.“

Düsseldorf souverän, Mühlhausen mit starken Nerven

Borussia Düsseldorf gab sich beim Tabellenschlusslicht TTC indeland Jülich keine Blöße, zumal der Rekordmeister mit Timo Boll angereist war. Dennoch verkauften sich auf Seiten der Jülicher vor allem Martin Allegro und Dennis Klein sehr teuer. Letzterer zwang Düsseldorfs Achanta in den Entscheidungssatz und Allegro verlor bei seiner 1:3-Niederlage gegen Timo Boll die drei Sätze denkbar knapp. „Ich habe mich heute schon etwas schwergetan. Nach einer Woche ohne Training fällt es mir nicht ganz so leicht. Umso besser, dass ich heute gespielt habe um am Donnerstag mit einem etwas besseren Gefühl in der Champions League an den Tisch gehen zu können“, so Boll. Borussia-Trainer Danny Heister sprach nach dem Spiel von einer seriösen Leistung seiner Mannschaft, die mit dem Sieg den Playoff-Platz weiter festigt. Jülich muss hingegen am kommenden Sonntag in Bremen versuchen, die ersten Punkte der Saison einzufahren.

Im Kampf um die Playoff-Plätze hat Post SV Mühlhausen gegen den SV Werder Bremen sehr starke Nerven bewiesen. Mit dem hauchdünnen 3:2-Erfolg schafften die Thüringer nach zuletzt drei Niederlagen in Folge die Wende. Das Team um Erik Schreyer zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung – einzig an Bastian Steger bissen sie sich die Zähne aus. Das Schlüsselspiel war sicherlich das dritte, in dem Steffen Mengel trotz eines 1:2-Satzrückstandes am Ende als Sieger vom Tisch ging und Mühlhausen in Führung brachte.  Am Ende trugen die Fans am Kristanplatz das Abschlussdoppel zum Sieg, der Mühlhausen weiter vom Einzug in die Endrunde träumen lässt. „Wir wussten vor dem Spiel, dass es gegen Bremen schwer wird, weil Bastian Steger immer gut für zwei Punkte ist. Heute hatten wir aber einfach das Quentchen Glück auf unserer Seite und haben am Ende aber auch verdient gewonnen“, sagt Steffen Mengel. Mit einem guten Gefühl geht es also am kommenden Freitag auch ins Champions League-Viertelfinale gegen TTSV UMMC. Für Bremen folgte nach dem knappen Sieg letzte Woche gegen Saarbrücken jetzt die knappe Niederlage gegen Mühlhausen: „Es ist schade, dass wir die engen Spiele heute verloren haben. Im Abschlussdoppel ist es in diesem Hexenkessel hier natürlich schwer zu gewinnen. Nächste Woche gegen Jülich wollen wir dann wieder ein Erfolgserlebnis“, so Bastian Steger.

Fulda setzt Siegesserie fort
Ruwen Filus war in Grünwettersbach der „Man of the Match“. Mit seinen beiden 3:0-Siegen gegen Javier Benito sowie Sathiyan Gnanasekaran sorgte er für den vierten deutlichen Sieg vom TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell in Folge. Der ASV musste auf die beim World Tour-Turnier in Ungarn erkrankten Ricardo Walther und Dang Qiu verzichten, sodass Javier Benito aus der zweiten Mannschaft aushelfen musste. Für den gelungenen Auftakt der Gäste sorgte Wang Xi mit seinem 3:1-Erfolg gegen Gnanasekaran. Den Ehrenpunkt für Grünwettersbach holte Bojan Tokic, der den jungen Kroaten Tomislav Pucar in fünf Sätzen besiegen konnte. „Wir sind froh heute gewonnen zu haben, auch wenn wir gegen die ersatzgeschwächten Grünwettersbacher die Favoriten waren“, freut sich Ruwen Filus. Fulda empfängt am kommenden Wochenende den 1. FC Saarbrücken und könnte mit einem Sieg doch nochmal Witterung in Richtung Playoff-Plätze aufnehmen. Nach dem knappen Sieg letzte Woche in Bad Königshofen ist die klare Niederlage ein Rückschlag für den ASV Grünwettersbach. „Für uns ist das mit Dang und Ricardo ärgerlich gewesen, aber das gehört zum Sport dazu. Aber die Jungs die heute gespielt haben, haben wirklich alles gegeben“, weiß der Manager des ASV Grünwettersbach, Martin Werner. +++ pm

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