TTBL: Auch Düsseldorf kann für Play-offs planen

Bergneustadt unterliegt im Doppel

Grenzaus Kanak Jha. Foto: Wolfgang Heil

Der 18. Spieltag ist ein wohl entscheidender im Kampf um die Play-offs der Tischtennis Bundesliga (TTBL) geworden: Während sich die TTF Liebherr Ochsenhausen einen 3:1-Sieg beim TSV Bad Königshofen sicherten, musste der erste Verfolger abreißen lassen. Mit 2:3 unterlag der TTC Schwalbe Bergneustadt beim TTC Neu-Ulm. Den ersten Saisonsieg feierte derweil der TTC Zugbrücke Grenzau.

Borussia Düsseldorf kann so langsam mit den Planungen für die Play-offs beginnen. Zwei Tage nach dem 3:0-Sieg gegen Grünwettersbach setzte sich der Rekordmeister am Sonntag mit 3:1 beim SV Werder Bremen durch und verteidigte damit den zweiten Tabellenrang. Angesichts von 28:8 Punkten und sechs Zählern Vorsprung auf den Fünften ist der Borussia der Sprung unter die letzten vier Teams kaum noch zu nehmen. Werder hat ebenfalls gute Chancen, als Vierter haben die Hanseaten weiterhin vier Punkte Vorsprung auf Platz fünf. „Nach dem schweren Spiel in Ochsenhausen hat heute ein bisschen die Frische gefehlt“, sagte Werder-Trainer Cristian Tamas zur Niederlage seines Teams.

Zum entscheidenden Mann für Düsseldorf avancierte Anton Källberg. Der Schwede war auf Position eins aufgeboten worden und sorgte zunächst im zweiten Einzel für den Ausgleich. Gegen Kirill Gerassimenko setzte sich Källberg dreimal 12:10 und somit mit 3:0 durch, nachdem das erste Duell des Nachmittags an Bremen gegangen war. Mattias Falck hatte sich nach 0:2-Satzrückstand zurückgekämpft und Omar Assar 3:2 (7:11, 8:11, 12:10, 11:9, 11:9) geschlagen. Es sollte allerdings der einzige Erfolg der Bremer bleiben: Auf Position drei nämlich brachte Ricardo Walther Düsseldorf durch sein 3:1 (12:10, 11:7, 8:11, 11:9) gegen Hunor Szöcs erstmals in Führung und lieferte damit die Steilvorlage für Källberg. Der 22-Jährige bekam es im Spitzeneinzel mit Falck zu tun und rang den Vizeweltmeister mit 3:2 (11:8, 1:11, 8:11, 11:4, 11:8) nieder zum 3:1-Sieg der Borussia. „Wir hatten heute ein bisschen mehr Glück und die kleinen, entscheidenden Punkte auf unserer Seite“, sagte Källberg.

Dyjas führt Ochsenhausen zum Sieg

Einen wichtigen Sieg im Kampf um die Play-offs haben am 18. Spieltag auch die TTF Liebherr Ochsenhausen gefeiert. Nach dem 2:3 gegen Bremen stand der Titelverteidiger am Sonntag etwas unter Druck – und hielt diesem stand. Mit 3:1 setzte sich Ochsenhausen beim TSV Bad Königshofen durch und ist mit 26:10 Zählern nun wieder punktgleich mit Bremen auf dem dritten Rang.

Feiern lassen durften sich anschließend zwei Spieler Ochsenhausens. Zum einen Vladimir Sidorenko: Der 17-Jährige sah sich mit Bastian Steger einer kniffligen Aufgabe gegenüber, erledigte diese aber mit Bravour. Beim 3:2 (6:11, 11:8, 7:11, 11:6, 13:11)-Erfolg bewies Sidorenko sein großes Talent. Gefeiert wurde zum anderen Jakub Dyjas: Der erneut auf Position eins aufgebotene Pole setzte sich zunächst mit 3:2 (4:11, 11:7, 11:8, 9:11, 11:9) gegen Kilian Ort durch und finalisierte schließlich den TTF-Sieg im Spitzeneinzel gegen Steger mit einem weiteren 3:2 (8:11, 6:11, 11:8, 11:6, 11:9). Für Bad Königshofen fuhr lediglich Mizuki Oikawa auf Position drei einen Punkt ein beim 3:2 (11:9, 11:7, 9:11, 6:11, 11:9) gegen Simon Gauzy. „Ochsenhausen verfügt über eine sehr starke Mannschaft“, sagte Oikawa, „wir haben unser Bestes gegeben und alle Spiele zumindest knapp gestalten können.“

Bergneustadt unterliegt im Doppel

Zum Spezialisten für das Doppel scheint sich so langsam der TTC Neu-Ulm zu entwickeln. Am Freitag hatte es einen 3:2-Erfolg gegen Fulda gegeben, am Sonntag folgte ein 3:2 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt. Der Spielverlauf war dabei ein typischer für die Westschwaben: Allein Tiago Apolonia hatten sie es erneut zu verdanken, dass es überhaupt bis ins Doppel ging. Der Portugiese schlug zunächst Paul Drinkhall mit 3:1 (11:6, 11:5, 6:11, 11:5) und anschließend im Spitzeneinzel Benedikt Duda mit 3:0 (11:7, 11:5, 11:5). Die weiteren beiden Einzel dagegen gingen an Bergneustadt: Duda ließ dem 17 Jahre alten Kay Stumper, der erneut TTBL-Luft schnuppern durfte, mit 3:0 (11:7, 11:8, 11:5) keine Chance, Alvaro Robles setzte sich auf Position drei nach 0:2-Satzrückstand mit 3:2 (7:11, 10:12, 11:5, 11:7, 11:9) gegen Abdel-Kader Salifou durch.

So ging es ins Doppel – und hier dominierte die Paarung Abdel-Kader Salifou/Gustavo Tsuboi, die bereits am Freitag gegen Fulda triumphiert hatte. Mit 3:1 (11:9, 11:6, 9:11, 12:10) hielten die Neu-Ulmer die Kontrahenten Robles/Drinkhall in Schach und führten ihren Verein zum achten Saisonsieg. „Heute haben wir auch für die Zuschauer gewonnen“, sagte Tsuboi. „Die Stimmung war fantastisch.“ Während Neu-Ulm als Achter nun 16:20 Punkte auf dem Konto hat, war die Niederlage für Bergneustadt eine herbe im Kampf um die Play-off-Plätze. Hatten sich die Oberberger lange an die Fersen des vierten Platzes geheftet, beträgt der Rückstand auf Bremen und Ochsenhausen nun vier Punkte – bei noch vier Spielen möglicherweise zu viel, um wie im Vorjahr den Sprung unter die letzten vier Teams zu schaffen. „Neu-Ulm war heute das bessere Team und hat verdient gewonnen. Das müssen wir anerkennen“, sagte Duda. „Mit den Play-offs wird es jetzt natürlich sehr, sehr schwer.“

3:0 – Grenzau feiert den ersten Sieg

Am anderen Ende der Tabelle hat der TTC Zugbrücke Grenzau den langersehnten ersten Saisonsieg gefeiert – und den in überraschend deutlicher Manier. Mit 3:0 fertigten die Westerwälder den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell ab und kletterten mit 2:34 Punkten vorbei an Jülich auf den elften Platz. „Wir haben heute stark gespielt und als Team harmoniert“, sagte Kanak Jha. „Es war ein toller Sieg gegen einen starken Gegner.“ Fulda verpasste durch die Niederlage die Chance auf den vorzeitigen Klassenerhalt, hat diesen angesichts von 10:26 Punkten bei noch vier ausstehenden Spielen aber praktisch dennoch sicher.

Türöffner für Grenzau war der Auftakterfolg von Jha gegen Tomislav Pucar: Nach 11:1 im ersten Satz behielt Jha in einem dann ausgeglichenen Duell die Kontrolle und verbuchte nach 11:7 und 13:11 einen 3:0-Erfolg. Der 19-jährige US-Amerikaner holte somit seinen sechsten Sieg in der TTBL. Nachdem anschließend auch Ioannis Sgouropoulos seine Partie gegen Ruwen Filus mit 3:1 (20:18, 11:9, 7:11, 11:9) für sich entschieden hatte, war der erste Saisonsieg Grenzaus nur noch Formsache. Nach der Pause verbuchte Anders Lind ein klares 3:0 (11:5, 11:9, 11:2) gegen Fan Bo Meng und sorgte somit für große Erleichterung bei den Verantwortlichen des TTC Zugbrücke. „Wir sind heute immer hinterhergelaufen, solche Tage gibt es leider“, kommentierte Filus die Fuldaer Niederlage. „Grenzau hat stark aufgespielt, dem hatten wir nichts entgegenzusetzen.“

Sechster Rückrundensieg für Mühlhausen

Ebenfalls ein 3:0 gab es für den Post SV Mühlhausen, der beim ASV Grünwettersbach den sechsten Sieg im siebten Rückrundenspiel holte. Mit 22:14 Punkten wahrten die nun fünftplatzierten Thüringer die Chance auf den Sprung in die Play-off-Plätze. „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft“, sagte Post-SV-Trainer Erik Schreyer. „Wir haben noch eine kleine Chance auf die Play-offs, und die wollen wir nutzen.“ Für Grünwettersbach hingegen war es die zweite 0:3-Niederlage nach dem überraschenden Triumph im Pokal, am Freitag hatten die Badener bereits mit diesem Ergebnis in Düsseldorf verloren. „Gerade die Niederlage in Düsseldorf dürfen wir nicht überbewerten“, sagte ASV-Manager Martin Werner, „aber heute war ein bisschen mehr drin. Ich hoffe, dass die Jungs jetzt zurück auf dem Boden sind.“

Dem größten Widerstand sah sich am Sonntag Ovidiu Ionescu gegenüber. Der auf Position eins aufgebotene Rumäne musste gegen Sathiyan Gnanasekaran nach 11:9, 3:11, 11:9 und 3:11 in den Entscheidungssatz, kontrollierte diesen aber souverän. Mit 11:5 holte sich Ionescu letztlich den 3:2-Sieg. Zuvor hatte Steffen Mengel mit einem 3:1 (11:8, 8:11, 11:2, 11:8) gegen Wang Xi den ersten Mühlhäuser Punkt eingefahren. Leichteres Spiel hatte Daniel Habesohn auf Position drei: Der Österreicher sah sich Tobias Rasmussen gegenüber, der anstelle von Dang Qiu im ASV-Kader stand, und setzte sich mit 3:1 (11:5, 8:11, 11:6, 11:8) durch.

Saarbrücken mit Pflichtsieg gegen Jülich

Praktisch sicher hat der 1. FC Saarbrücken TT den Platz in den Play-offs durch das 3:0 gegen den TTC indeland Jülich. Bei noch vier ausstehenden Spielen beträgt der Vorsprung des Tabellenführers auf Rang fünf nun acht Punkte. Ganz anders hingegen ist die Situation Jülichs: Der Klub von der Rur steht infolge des Grenzauer Siegs gegen Fulda auf dem zwölften und damit letzten Platz. Beide Teams haben 2:34 Punkte auf dem Konto, das Spielverhältnis von 16:51 gegenüber 10:51 gibt den Ausschlag zugunsten Grenzaus.

Apropos Grenzau: Zwei Tage nach dem hart erkämpften 3:2 gegen die Westerwälder tat sich Saarbrücken gegen das andere Kellerteam deutlich leichter. Die härteste Nuss hatte Cristian Pletea zu knacken: Der 19 Jahre alte Rumäne lag gegen Robin Devos nach 8:11 und 15:17 bereits mit 0:2 Sätzen hinten, fand dann aber besser ins Spiel. Mit 11:3 und 11:4 erzwang er den Entscheidungssatz, in dem er schließlich seinen zweiten Matchball zum 12:10 und damit zum 3:2 nutzte. „Dieser Sieg tut sehr gut für den Kopf und gibt Selbstvertrauen für die Zukunft“, sagte Pletea. Zuvor hatte Shang Kun einen Sieg im Eiltempo gefeiert und Deni Kozul in knapp einer Viertelstunde mit 3:0 (11:7, 11:6, 11:3) abgefertigt. „Er war einfach der stärkere Spieler“, räumte Kozul anschließend ein. Auf Position drei steuerte Tomas Polansky den dritten Punkt bei, er bezwang Dennis Klein mit 3:0 (11:9, 11:8, 12:10). +++

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