Tschesnok: Grenze des Erträglichen wird überschritten

Bürger haben Möglichkeit, ihre Bedenken gegen Stromtrasse vorzutragen

Noch bis zum 16. Juli haben Bürger die Möglichkeit, ihre Einwendungen und Bedenken gegen die Planung der Fulda – Main – Leitung die mit drei Trassenvarianten der Fernstromleitung durch das Hünfelder Stadtgebiet bei der Bundesnetzagentur vorzutragen. Unter der Website der Bundesnetzagentur https://www.netzausbau.de/_tools/Stellungnahmen/beteiligung17-a-7-psg/node.html;jsessionid=AA71A9D6C16795E79C632F7D4902CD0F – können Stimmen per E-Mail abgegeben werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, auch schriftlich die Anregungen bei der Bundesnetzagentur, Referat 803, Postfach 8001, 53005 Bonn vorzutragen. Bürgermeister Benjamin Tschesnok, Hünfeld, hofft, dass möglichst viele Bürger davon Gebrauch machen werden.

Die nun durch den Maßnahmenträger Tennet bei der Bundesnetzagentur ins Verfahren gebrachte Vorschlagstrassenvariante überschreitet aus Sicht des Bürgermeisters sehr deutlich die Grenze des Erträglichen für Hünfeld. Diese ins Rennen geschickte Variante mit dem ein Kilometer breiten Korridor führt von Eiterfeld – Betzenrod kommend, über Roßbach und Burghaun-Gruben in die Gemarkungen Sargenzell und Hünfeld mit dem Bereich des Haunetals in Richtung Süden und verschwenkt nördlich von Rückers nach Osten in die Gemarkungen Nüst und Mackenzell bis zum Bereich des Nüsttals und von dort über Silges und Rimmels entlang der Bestandstrasse bis nach Allmus und von dort in Richtung Dipperz. Alternativ wurden der Ost-Strang entlang der 380 KV-Bestandsleitung mit den Bereichen Kirchhasel-  Stendorf, Großenbach, Molzbach, Mackenzell sowie der West-Strang westlich von Burghaun kommend zwischen Sargenzell und Hünhan verlaufend und weiter über die Gemarkungen Hünfeld, Sargenzell, Nüst und Rückers in Richtung Marbach und Steinhaus vorgeschlagen.

Allen Trassen gemein ist aus Sicht des Bürgermeisters, dass sie nicht nur das Landschaftsbild erheblich belasten, sondern auch massive Eingriffe in wertvolle Refugien der Natur darstellen, die teilweise in Schutzgebieten liegen. Unabhängig von der naturschutzfachlichen Fragestellung befürchtet der Bürgermeister auch massive Beeinträchtigungen für bewohnte Ortslagen und die Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt. Schon heute müsste Hünfeld zahlreiche überörtliche Infrastruktureinrichtungen verkraften. Dazu gehörten neben Bahn und Schnellbahn, Autobahn und zwei Bundesfernstraßen auch drei bestehende Fernstromtrassen von Bahn und Tennet sowie zwei Gasleitungen und eine große Salzlaugeleitung. All dies stelle bereits heute eine erhebliche Belastung dar und schränke die Entwicklungsmöglichkeiten Hünfelds ein. Er habe kein Verständnis dafür, dass bei solchen überörtlichen Planungen nicht die Summenwirkung all dieser Belastungen in Betracht gezogen wird, betont der Bürgermeister.

Die Stadtverordnetenversammlung werde sich am Donnerstag, 8. September, mit den Planungen befassen und ihrerseits eine Stellungnahme dazu formulieren. Es sei aber sicher sehr wertvoll, betont der Bürgermeister, wenn auch möglichst viele Bürger ihre Bedenken und Anregungen im Rahmen des Verfahrens vortragen. +++