Trotz herbstlicher Witterung gute Stimmung beim Radlersonntag im Kinzigtal

Treue Fangemeinde lässt sich nicht abschrecken

Ein Radlersonntag aus Vor-Corona-Zeiten: Aufgrund der weiterhin fehlenden Planungssicherheit für Großveranstaltungen, den unklaren Rahmenbedingungen für teilnehmende Vereine und rechtlichen Unsicherheiten hat der Main-Kinzig-Kreis seine für September geplante Veranstaltung Kinzigtal Total abgesagt. Das Bild stammt aus dem Jahr 2019.

Bei gerade einmal 11 Grad machten sich am Sonntag gegen 9:15 Uhr die ersten Radlerinnen und Radler nach dem offiziellen Startschuss auf den Weg in das Kinzigtal. Auch wenn der Tag nach anfänglichem Regen weitgehend trocken blieb, so sorgten der graue Himmel und die kühlen Temperaturen doch für eine deutlich geringere Resonanz als im vergangenen Jahr. Die Veranstalter schätzen über den Tag mehrere tausend begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich auf den autofreien Straßen tummelten. Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler berichteten von „vielen fröhlichen Menschen“, die ihnen auf dem Weg nach Gelnhausen begegnet waren. „Es gibt inzwischen eine große Zahl treuer Anhänger unseres Radlersonntags, die sich auch von trüben Aussichten nicht abschrecken lassen“, fassten sie ihre Eindrücke zusammen. Auffällig war auch in diesem Jahr der hohe Anteil von Familien, die gemeinsam unterwegs waren und die vielen Angebote nutzten, heißt es in der Mitteilung.

Die Zahl der gerade für Kinder interessanten Anlaufpunkte entlang der Radstrecke zwischen Sinntal und Hanau war bei der 27. Auflage von M-net Kinzigtal Total noch einmal größer als im Vorjahr. Hinzu kamen am „Tag des offenen Denkmals“ wieder die vielen Sehenswürdigkeiten in den umliegenden Städten und Gemeinden. „Hier haben die örtlichen Akteure aus den Heimat- und Geschichtsvereinen wieder ein vielfältiges Angebot auf die Beine gestellt“, sagte der Landrat, der am Samstag bei der Firma Dreitum in Steinau die Veranstaltungsreihe offiziell eröffnet hatte. Ohnehin sei dieses Wochenende wieder ein eindrucksvolles Beispiel gewesen für die Leistungsfähigkeit der Vereine und Organisationen im Main-Kinzig-Kreis. „Ohne das vielfältige Engagement und die vielen helfenden Hände wäre eine solche Veranstaltung nicht umsetzbar“, betonte Thorsten Stolz und dankte allen Helferinnen und Helfern, Einsatzkräften und Beschäftigten, die wieder zum guten Gelingen beigetragen haben. Hier erwähnte er besonders die vielen Polizeikräfte, die an markanten Punkten und größeren Kreuzungen die Sicherheit auf der Strecke gewährleisten. Auch mit Blick auf die Rettungseinsätze konnten die Veranstalter mit dem Radlersonntag zufrieden sein. Bis zum späten Nachmittag wurden drei Stürze ohne schwere Verletzungen registriert. Ein Teilnehmer war am Vormittag ohne Außenwirkung bewusstlos auf der Strecke gefunden worden, konnte aber noch rechtzeitig medizinisch versorgt werden.

„Die Veranstaltung hat ihre treuen Fans und erlebt vor allem durch die vielen Elektrofahrräder eine enorme Resonanz“, berichtete Landrat Thorsten Stolz nach seiner Ankunft in Gelnhausen am Main-Kinzig-Forum. Gemeinsam mit zahlreichen Begleitern hatte er wieder mehrere Stationen in Schlüchtern, Steinau und Wächtersbach angesteuert und sich bei den Helferinnen und Helfern für die Mitwirkung bedankt. Zufrieden zeigte er sich auch mit der über die Jahre gewachsenen Akzeptanz bei den Anwohnern und den Autofahrern. Auch Matthias Schmitt, Leiter des Amtes für Kultur, Sport, Ehrenamt und Regionalgeschichte, konnte die gute Stimmung auf der Strecke und an den großen Veranstaltungsorten bestätigen. „Hinter diesem Tag steckt ein enormer Aufwand, aber die vielen positiven Rückmeldungen und die zahlreichen fröhlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen uns, dass dieses Konzept funktioniert“, sagte der Organisationsleiter. Bei der Umsetzung ist seit vielen Jahren ein engagiertes Team am Werk, das auf einen großen Erfahrungsschatz bauen kann. Für gute Laune an der Strecke sorgten nicht nur die vielen Verpflegungsstände, Unterhaltungsangebote und Spielmöglichkeiten, sondern auch wieder die beliebte „Comedy-Polizei“, die den Verkehr auf der Frankfurter Straße regelte. In Neudorf sorgen die „Waschweiber“ des örtlichen Damensportclubs mit ihrem Programm für originelle Unterhaltung.

Ein zentrales Thema war auch in diesem Jahr war auch die Elektromobilität. In Gelnhausen-Roth konnte Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann einige E-Mobilisten begrüßen, die in einer Sternfahrt aus unterschiedlichen Bundesländern angereist waren. Die weiteste Strecke waren rund 600 Kilometer, was mit einem besonderen Präsent gewürdigt wurde. Aber auch den anderen Teilnehmer dankte Ottmann, dass sie aus erster Hand ihre Erfahrungen und ihre Begeisterung für die E-Mobilität mitteilten. Für Landrat Thorsten Stolz war die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder die beste Werbung für den Main-Kinzig-Kreis als Wohnort und Tourismusstandort. Außerdem bietet der Radlersonntag die großartige Chance der „direkten Vereinsförderung“, wie der Bürgermeister von Sinntal, Carsten Ullrich, beim traditionellen Startschuss im Ortsteil Sterbfritz betonte. Anschließend ging er mit guten Beispiel voran und radelte bis in das mittlere Kinzigtal. +++