In Fulda steht ein 27-jähriger Mann wegen Mordes an seiner früheren Lebensgefährtin vor Gericht. Der Angeklagte soll die 23-Jährige in der Nacht zum 10. Mai 2025 in einer Spielothek in der Heidelsteinstraße mit zahlreichen Messerstichen getötet haben. Die Frau arbeitete dort zum Tatzeitpunkt, der Beschuldigte wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft suchte der Mann seine frühere Partnerin bereits am Abend vor dem tödlichen Angriff in der Spielothek auf und forderte sie mehrfach auf, ihre Arbeit aufzugeben und zu ihm zurückzukehren. Ihre Tätigkeit habe er als „nicht ehrenhaft“ bezeichnet. Als die Frau sich weigerte, soll der Mann ihr gedroht haben, sie umzubringen. Die Beziehung des Paares war zuvor beendet worden.
Kurz nach Mitternacht kehrte der Angeklagte laut Anklage in die Spielothek zurück und attackierte die 23-Jährige mit einem Messer. Insgesamt soll er 43 Mal in Gesicht, Hals und Oberkörper gestochen haben. Das Opfer verblutete noch am Tatort. Die Ermittler werfen dem Mann vor, besonders heimtückisch gehandelt und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben. Als Motiv nennt die Staatsanwaltschaft Eifersucht und den Versuch, zu verhindern, dass die Frau eine neue Beziehung eingeht.
Der Prozess vor dem Landgericht Fulda begann im November 2025. Zum Auftakt waren unter anderem die Mutter des Opfers und ihre Anwältin anwesend. Da es Videoaufnahmen vom Tatgeschehen geben soll, besteht laut Anklage weniger Streit über den genauen Ablauf der Tat als über die Bewertung der Mordmerkmale und die Motivation des Täters. Ein Urteil wird im Laufe des Dezembers 2025 erwartet. Der nächste Verhandlungstag ist für den 2. Dezember angesetzt.
In den Tagen nach der Tat hatten Passanten und Angehörige Blumen und Kerzen vor der Spielothek niedergelegt. Eine Mahnwache erinnerte an die Getötete und setzte ein Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt. +++

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