Töchter verlassen Elternhaus früher als Söhne

Mit 17,5 Jahren hatte Schweden das niedrigste Auszugsalter

Viele junge Erwachsene in Deutschland wohnen noch bei ihren Eltern. Im Jahr 2020 lebte mehr als ein Viertel (28 Prozent) der 25-Jährigen noch im elterlichen Haushalt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Die Söhne lassen sich dabei mit dem Auszug etwas mehr Zeit als Töchter. Im Alter von 25 Jahren lebte noch gut jeder Dritte (35 Prozent) bei den Eltern. Bei den Töchtern war es gut jede fünfte (21 Prozent). Der Unterschied zwischen den Geschlechtern bleibt auch im fortschreitenden Alter bestehen.

Mit 30 Jahren wohnten immerhin noch 13 Prozent der Männer als lediges Kind mit im Elternhaushalt, jedoch nur 6 Prozent der Frauen. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren reduzieren sich diese Anteile noch einmal deutlich: Mit 40 Jahren wohnten nur noch 4 Prozent der Männer und rund 2 Prozent der Frauen bei den Eltern. Nach Angaben des EU-Statistikamts Eurostat lag das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus in Deutschland 2020 mit 23,8 Jahren etwas niedriger als im EU-Durchschnitt (26,4). Vor allem in den nordeuropäischen Ländern ziehen Kinder früh von zu Hause aus.

Mit 17,5 Jahren hatte Schweden das niedrigste Auszugsalter. Auch in Dänemark (21,2 Jahre) und Finnland (22,0 Jahre) verließen Kinder das Elternhaus vergleichsweise früh. Im Gegensatz dazu ist das Auszugsalter in den süd- und osteuropäischen Ländern vergleichsweise hoch. Der höchste durchschnittliche Wert wurde mit 32,4 Jahren in Kroatien gemessen. Aber auch in der Slowakei (30,9), in Italien und Malta (je 30,2) sowie Portugal (30,0) zogen Kinder spät bei den Eltern aus. Überall in der EU, mit Ausnahme Schwedens, zogen Töchter früher aus als Söhne. In Deutschland betrug das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus 2020 bei Frauen 23,0 Jahre und bei Männern 24,6. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt lag das durchschnittliche Alter bei Auszug bei Frauen 25,4 Jahren und Männern bei 27,4 Jahren. +++