TikTok-Chef räumt Fehler und mangelnde Transparenz ein

Der Chef der chinesischen Video-App TikTok, Alex Zhu, attestiert seinem Unternehmen Versäumnisse. „Wir waren nicht gut genug darin, uns an Kulturen anzupassen“, sagte Zhu dem „Spiegel“. Er gebe zu, „dass wir in der Vergangenheit auch nicht transparent genug waren.“ TikTok, das dem chinesischen Unternehmen ByteDance gehört, stand unter anderem wegen angeblicher Spionage und dem Verbergen chinakritischer Inhalte in der Kritik. Zhu wehrte sich gegen Zensurvorwürfe: „Kein einziges Mal haben wir in der Vergangenheit eine Löschanfrage von chinesischen Behörden bekommen.“ Eine „wirklich gute Antwort“ darauf, wie sein Unternehmen mit politischen Inhalten umgehen solle, habe er bis heute nicht, so der TikTok-Chef weiter. Gefragt, ob auf TikTok auch für Politiker wie US-Präsident Donald Trump Platz sei, sagte er: „Jeder ist bei uns willkommen. Aber ich hoffe, dass TikTok weiterhin als Ort für Unterhaltung wahrgenommen wird, nicht als politische Plattform.“ In Kürze will TikTok in Dublin einen neuen Standort eröffnen, der von dem bisherigen Facebook-Mitarbeiter Cormac Keenan geleitet werden soll. Dieser soll Inhalte und Moderation für den europäischen Markt verantworten. Außerdem soll das europäische TikTok-Team bis Jahresende von 300 auf über 1.000 Mitarbeiter aufgestockt werden. In Deutschland hochgeladene Videos würden dann nur noch von Mitarbeitern außerhalb Chinas überprüft. Bis jetzt seien „weniger als 20 Personen“ in Peking für die Überprüfung deutscher Videos zuständig. +++