Tiefensee: Riesenerfolg Thüringer Hochschulen bei Nachwuchsprogramm

Verlässlichere Perspektiven für junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen

Wolfgang Tiefensee

Die Thüringer Hochschulen sind auch in der zweiten Runde des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erfolgreich. Sie konnten deutlich mehr Förderprofessuren einwerben, als für Thüringen nach Länderschlüssel vorgesehen waren. Mit den Fördermitteln in Höhe von bis zu 23,6 Millionen Euro können 7 sogenannte Tenure-Track-Professuren an der Universität Erfurt, 10 an der Technischen Universität Ilmenau und 8 an der Bauhaus-Universität Weimar eingerichtet werden. „Mit ihren überzeugenden Konzepten für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verbessern alle drei Universitäten die Planbarkeit akademischer Karrieren sowie die Perspektiven für junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen“, zeigt sich Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute angesichts der Bekanntgabe in Berlin erfreut.

Tenure-Track-Professuren werden bei Bewährung der Stelleninhaber nach spätestens sechs Jahren in Lebenszeitprofessuren umgewandelt. „Damit können junge Talente ihre wissenschaftliche Karriere verlässlicher planen und in Thüringen gehalten werden“, so Tiefensee. Unter den Flächenländern erreichte Thüringen die höchste Förderquote in den beiden Bewilligungsrunden. Bereits in der ersten Runde hatte die Universität Jena die Förderung von 12 Professuren erzielt. „Damit bestehen an allen Thüringer Universitäten hervorragende Voraussetzungen für einen Kulturwandel hin zu vielfältigen Wegen in die Lebenszeitprofessur“, so Tiefensee weiter.

Alle drei Universitäten haben Tenure-Track-Professuren inzwischen als festen Bestandteil ihrer Personalentwicklung und Nachwuchsförderung verankert. Dadurch ermöglichen sie einen frühen Einstieg in eine Hochschulkarriere mit dem Ziel der Lebenszeitprofessur. Minister Tiefensee würdigt insbesondere die Attraktivität des noch jungen Karrierepfads für Frauen: „Von der größeren Planbarkeit sowie den familienfreundlichen Begleitmaßnahmen profitieren gerade die Nachwuchswissenschaftlerinnen. Damit leistet das Programm auch einen Beitrag zur weiteren Erhöhung des Frauenanteils bei Professuren.“ Die Tenure-Track-Professuren sind an allen Universitäten in allen Fakultäten vorgesehen.

Mit der Etablierung der Tenure-Track-Professuren begleitet die Bauhaus-Universität Weimar einen anstehenden Generationenwechsel und erleichtert für Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen den Zugang zur Langzeitprofessur. Die Tenure-Track-Professuren werden zudem durch ein attraktives Begleitpaket an Weiterqualifikationen u.a. in den Bereichen Führungskompetenzen, Hochschuldidaktik und Projektmanagement flankiert.

Das Konzept der Universität Erfurt sieht vor, mindestens 15 Prozent der Professuren über das Tenure-Track-Verfahren zu besetzen. Diese erhalten sowohl eine zusätzliche personelle als auch sachliche Ausstattung, so dass auch größere Forschungsvorhaben beantragt und durchgeführt werden können.

Die Technische Universität Ilmenau setzt sich zum Ziel, auf diesem Karriereweg exzellente Nachwuchswissenschaftler zu gewinnen. Ein neues Mentoring-Konzept sowie passfähige Weiterbildungsangebote sollen die Wissenschaftler dabei unterstützen, perspektivisch eine permanente W2- oder W3-Professur zu erhalten. Wie bereits in der ersten Bewilligungsrunde wird das Land den erfolgreichen Universitäten zusätzliche Mittel bereitstellen. „Für jede bis Ende 2020 im Rahmen des Programms besetzte Tenure-Track-Professur stellt das Wissenschaftsministerium 100.000 Euro für die programmbezogene Nachwuchsförderung zur Verfügung.“ +++